Der großformatige Katalog- und Leseband will dem verbreiteten Unwissen abhelfen. Das gelingt über weite Strecken des Buches auch wenn es teils etwas mühsam zu lesen ist. Da die Thraker keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen haben, sind die Erklärer vor allem bei der Frühzeit des Landstrichs weitgehend auf archäologische Funde angewiesen. Da aber können sie auf wahre Schätze etwa aus Gräbern zurückgreifen. Und der Leser kann vieles anhand des exzellenten Bildmaterials direkt erfassen.
Zusammen mit den ausführlich dargestellten Berichten antiker Historiker wächst ein lebendiges Bild: Die Thraker liebten das Gold und die Pferde. Sie nahmen Ideen, Götter und Innovationen von allen Seiten auf und entwickelten sie weiter. Doch durch ihre innere Zerstrittenheit wuchsen sie nie zu wirklicher Größe zusammen und wurden schließlich von den Römern provinzialisiert.
Man sollte einmal hinfahren das Buch weckt gewaltig die Reiselust.
Michael Zick