Bildbände, in denen die Schönheit der Natur so raffiniert abgelichtet wird, dass mancher das als abstrakte Kunst betrachten mag, gibt es mittlerweile reichlich. Was diesen aus der Masse heraushebt, ist die gelungene Synthese von Bild und Text.
Die Geologin und Wissenschaftsjournalistin Angelika Jung-Hüttl versteht es meisterhaft, Erdgeschichten zu erzählen spannend, anschaulich, kurz und prägnant. Und zu jedem der sieben Kapitel gibt sie einen zweiseitigen Überblick. Sie schildert beispielsweise das unvermeidliche Schicksal aller Seen der Erde, irgendwann zu verlanden. Und sie beschreibt, weshalb die Ostseeinseln gen Osten wandern. Erdkunde zum Schmökern. So sollten Schulbücher sein.
Markus Bohn