Wissenschaftsbuch des Jahres in der Kategorie Zündstoff – Das Buch, das ein brisantes Thema am kompetentesten darstellt.
Die Verhaltenswissenschaft ist nichts für Waschlappen. Die Forscher auf diesem Feld müssen immer damit rechnen, dass sie eines Tages aufwachen und zu öffentlichen Hassfiguren geworden sind
Steven Pinker hat eine hervorragende und brillant geschriebene Aufarbeitung jener Auseinandersetzung vorgelegt, die seit Mitte der siebziger Jahre vor allem an den amerikanischen Elite-Universitäten Harvard und MIT tobt: Was prägt und formt den Menschen Natur oder Umwelt? Die Soziobiologie und ihre späteren Abkömmlinge, die Verhaltensgenetik und die Evolutionspsychologie, attackieren seitdem die geistige Lufthoheit der Behavioristen, für die der menschliche Geist als Tabula rasa, als unbeschriebenes Blatt geboren wird.
Drei Eigenschaften machen das Buch äußerst lesenswert: Erstens greift Pinker weit in die Geschichte zurück und beschreibt die philosphisch-religiös-wissenschaftlichen Wurzeln der Theorienbildung über die menschliche Natur. Zweitens lässt er beide Seiten ausführlich zu Wort kommen und macht so die Standpunkte nachvollziehbar und transparent. Drittens belegt dieses Buch geradezu überwältigend, dass Wissenschaft nicht im luftleeren Raum, ohne zeitgeistige Einflüsse und politische Überzeugungen entsteht. Vielmehr wird deutlich, dass politische Überzeugungen machtvoller sein können als wissenschaftliche Einsicht und zwar nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in den Köpfen der Forscher selbst.
Drei Eigenschaften machen das Buch äußerst lesenswert: Erstens greift Pinker weit in die Geschichte zurück und beschreibt die philosphisch-religiös-wissenschaftlichen Wurzeln der Theorienbildung über die menschliche Natur. Zweitens lässt er beide Seiten ausführlich zu Wort kommen und macht so die Standpunkte nachvollziehbar und transparent. Drittens belegt dieses Buch geradezu überwältigend, dass Wissenschaft nicht im luftleeren Raum, ohne zeitgeistige Einflüsse und politische Überzeugungen entsteht. Vielmehr wird deutlich, dass politische Überzeugungen machtvoller sein können als wissenschaftliche Einsicht und zwar nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in den Köpfen der Forscher selbst.
Barbara Ritzert
Teilen: