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DIE ARCHAEOPTERYX-SAGA

Bücher

DIE ARCHAEOPTERYX-SAGA
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Autor: Paul Chambers-xxx- Verlag: Rogner & Bernhard, Frankfurt 2003-xxx- Seiten: 304-xxx- ISBN: 3807701397-xxx- Buchpreis: 19,90
Der Archaeopteryx hat seit seiner Entdeckung für heftige Gefechte unter Forschern gesorgt. Ein britischer Journalist und Paläontologe erzählt seine wechselvolle Geschichte.

IM FRÜHJAHR 1861 fand ein Arbeiter in einem bayerischen Steinbruch beim Spalten von Kalksteinplatten ein unscheinbares Fossil. Er ließ es unbemerkt in seine Tasche gleiten, statt es seinem Vorgesetzten abzuliefern, wie es Vorschrift war. Schon damals bezahlten Privatsammler und Museen hohe Beträge für seltene Stücke. Doch der Arbeiter verhökerte seinen vermeintlich unbedeutenden Fund für ein paar kostenlose Behandlungen an den örtlichen Landarzt, der als Fossilien-Hehler bekannt war. Der Arzt präparierte die Versteinerung fachmännisch und verkaufte sie für ein kleines Vermögen weiter: Es war der erste Archaeopteryx. Mit dieser skurrilen Episode beginnt ein spannendes Kapitel der Paläontologie: Der Urvogel hat immer wieder für wissenschaftlichen Zündstoff gesorgt und beschäftigt die Experten bis heute. Der britische Journalist und ge- lernte Paläontologe Paul Chambers hat alle Ereignisse, die sich um das taubengroße Tier ranken, zusammengetragen und unterhaltsam beschrieben. In seinem Buch geht es nicht nur um die stammesgeschichtliche Entwicklung der Tierwelt, vor allem der Vögel, sondern auch um den Alltag im Wissenschaftsbetrieb mit seinen Eifersüchteleien und Konkurrenzkämpfen. Und es geht nicht zuletzt um die Durchsetzungskraft bahnbrechender Ideen. Der erste Archaeopteryx-Fund platzte in jene stürmische Zeit, als Charles Darwin und Alfred Russel Wallace ihre Abstammungslehre vorstellten. Sie stießen auf heftigen Widerstand, denn die anerkannten Koryphäen jener Zeit, beeinflusst von der biblischen Schöpfungsgeschichte, wollten nicht wahrhaben, dass ganz unterschiedliche Arten einen gemeinsamen Stammbaum haben können. Dann müsste man doch Zwischenglieder finden, wandten sie ein. Der Urvogel mit seinen Zähnen und Flügelkrallen war ein solches „Missing Link“: nicht mehr richtiger Dinosaurier und noch nicht moderner Vogel. Darwin hätte mit ihm also einen Zeugen für seine These gehabt – doch er scheute sich, den nötigen Wirbel in der Öffentlichkeit zu machen. In der jüngeren Vergangenheit hat sich die Diskussion verschoben: Archaeopteryx stand bis vor wenigen Jahren im Zentrum der Frage, ob Vögel von Dinosauriern abstammen oder ob beide einen gemeinsamen Vorfahren haben. Funde in China haben diesen Disput inzwischen entschieden: Vögel gelten als späte Dinosaurier.

Klaus Jacob, freier Journalist und regelmäßiger bdw-Autor

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