Inseln im Sandmeer Versunkene Kulturen der Wüste
Die Wüste lebt CHRISTOPH BAUMER Schweizer, Fotograf, Forschungsreisender, Abenteurer hat sich in eine der unwirtlichsten Gegenden der Welt gewagt: in die Taklamakan, die todbringende Wüste zwischen Zentralasien, China und Tibet. Seine Vorgänger waren so berühmte Forschungsreisende wie Sven Hedin oder Marc Aurel Stein. Die Wege waren einst als die Seidenstraßen bekannt und wurden jahrhundertelang genutzt. Baumers Suche galt den längst untergegangenen Kulturen in und am Rande der Taklamakan, deren Name bedeutet: Wer hineingeht, kommt nicht mehr heraus. Die extreme Trockenheit und der wandernde Sand der Wüste haben mehr bewahrt als zerstört. Und so kann Baumer die Geschichte der Zwischenräume erzählen, durch die über lange Perioden Technologien, Religionen, Waren, Mensch und Tier befördert wurden. Da kommt Erstaunliches zusammen, das nach- oder neu zu lesen Gewinn und Fragen für den interessierten Laien bringt. Wo zum Beispiel kamen die europäischen Mumien in Chinas Wüstensand her? Wie breitete sich der Buddhismus aus, und wie veränderte er sich auf seinem Weg nach China? Wie verliefen die Handelsbeziehungen in der Bronzezeit, und was wurde zwischen Fernost und Fernwest gehandelt? Auf vieles kann Baumer in seinem neuen Buch Antwort geben, zum Teil mit eigenem überraschenden Bildmaterial. Der Weg in die Wüste lohnt sich auch wenn er nur zwischen zwei Buchdeckeln liegt.
Michael Zick
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