Seit es die digitalen Medien gibt, können sich immer mehr Menschen immer schneller miteinander vernetzen. Mit den ungeheuren Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen, beschäftigt sich das neue Buch des Wissenschaftsjournalisten Michael Gleich.
In Gleichs Augen sind Netzwerke allen hierarchischen Organisationsformen deutlich überlegen. Alle Arten von Netzwerken – egal ob Fischschwärme, soziale Netze oder Nervensysteme – organisieren und regulieren sich selbst. Weil sie ohne Kommandozentralen auskommen, können sie äußerst flexibel auf die Turbulenzen ihrer Umwelt antworten. Und weil sie auf Rückkoppelungseffekte reagieren, können sie Fehler in kürzester Zeit erkennen und korrigieren. Überdies denken und handeln sie als Systeme oft intelligenter als Individuen für sich allein. Gleich schließt daraus, dass die Menschheit auf eine höhere Intelligenzstufe gelangen könnte, wenn es zur globalen elektronischen Vernetzung aller Gehirne kommen würde.
Dass hierdurch neue Formen gesellschaftlicher Macht und Ausgrenzung entstehen könnten, bedenkt Gleich allerdings nicht.
Dr. Frank Ufen