Dass Kupfer Bakterien abtötet, haben frühere Studien bereits nachgewiesen. So überlebt beispielsweise der Krankenhaus-Erreger Staphylococcus aureus auf einer reinen Kupferoberfläche gerade mal 90 Minuten, während er sich auf anderen Materialien rund drei Tage halten kann. Jetzt hat der britische Forscher Bill Keevil von der University of Southampton belegt, dass das rötliche Metall auch dem Norovirus rasch den Garaus macht. Selbst Legierungen mit einem Anteil von 60 Prozent Kupfer seien hoch wirksam.
Mit dem Norovirus infizieren sich weltweit jedes Jahr fast 270 Millionen Menschen. Das Virus verursacht heftigen Durchfall und Erbrechen, was mit einem starken Flüssigkeitsverlust verbunden ist. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen. Zwar klingt die Infektion nach ein bis drei Tagen wieder ab, doch im Extremfall kann der Wasserverlust zum Tod führen. Das Norovirus kann durch kontaminiertes Wasser oder Nahrung, von Mensch zu Mensch und durch verseuchte Oberflächen übertragen werden. Um dies zu vermeiden, schlägt Keevil vor, besonders exponierte Oberflächen in Altersheimen oder Krankenhäusern mit einer Kupferschicht zu versehen – etwa Tür- und Fenstergriffe. Er empfiehlt das auch für Kreuzfahrtschiffe, auf denen es immer wieder zu Infektionen mit dem Erreger kommt.