Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Gut zu wissen: Das Winkelleistungsspektrum der Hintergrundstrahlung

Allgemein

Gut zu wissen: Das Winkelleistungsspektrum der Hintergrundstrahlung

In den Temperaturschwankungen der Kosmischen Hintergrundstrahlung steckt eine Art kosmischer Code. Mathematisch lassen sie sich durch einen Satz von Funktionen beschreiben – ähnlich wie bei der Fourier-Entwicklung, mit der sich Signale in einzelne Frequenzen zerlegen lassen. Dieses sogenannte Winkelleistungsspektrum gibt also an, wie die Stärke der Fluktuationen mit ihrer Größe variieren. Je größer der Multipol, desto feinere Strukturen beschreibt das Spektrum. Daraus kann man grundlegende Eigenschaften des Alls errechnen. Besonders instruktiv sind Lage und Höhe der Maxima, die letztlich auf Schallwellen im heißen Plasma des frühen Universums zurückgehen und Obertönen entsprechen. Das erste Maximum liegt bei etwa 0,9 Grad, das zweite bei 0,3 Grad (zum Vergleich: der Vollmond misst 0,5 Grad am Himmel). Befinden sich zwei Regionen am Mikrowellenhimmel um einen solchen Winkel voneinander entfernt, sind ihre Temperaturunterschiede besonders groß.

· Falls die Gravitationswellen kurz nach dem Urknall stark genug waren, hätten sie Spuren im Polarisationsmuster der Hintergrundstrahlung hinterlassen sowie das Sachs-Wolfe-Plateau beeinflusst (benannt nach den Physikern Kurt Sachs und Michael Wolfe). Genauere Daten hierzu werden mit Spannung erwartet. Dieser Bereich bei großen Winkel- skalen könnte außerdem Aufschlüsse über die Topologie – die „globale Gestalt“ – des Universums geben.

· Die Gesamtkrümmung oder Geometrie des Weltraums bestimmt die Lage des ersten Maximums und ist nahezu „flach“. Wäre sie sphärisch, läge das Maximum weiter links, wäre sie hyperbolisch, befände es sich weiter rechts.

· Die Dichte der gewöhnlichen Materie aus Baryonen (Protonen und Neutronen) zeigt sich in der Höhe des zweiten Maximums. Bei größerer Dichte wäre es niedriger, bei geringerer fiele es höher aus. (Das gilt auch für das vierte und sechste Maximum, bei den ungeradzahligen Maxima ist es umgekehrt.)

· Die Dichte der kalten Dunklen Materie spiegelt sich im dritten Maximum wider. Es wäre höher, wenn es mehr und niedriger, wenn es weniger von diesen noch unbekannten Elementarteilchen gäbe, die nicht elektromagnetisch wechselwirken.

Anzeige

· Der Anteil der Dunklen Energie beeinflusst die Höhe des gesamten Spektrums. Gäbe es weniger von diesem ominösen Hauptbestandteil des Alls, wäre die Kurve etwas niedriger.

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Grün|kohl  〈m. 1; unz.; Bot.〉 Angehöriger einer Gattung der Kohlgewächse mit kräftigen, gekräuselten Blättern, wird im Winter geerntet u. als Gemüse verwendet: Brassica oleracea var. acephala; Sy Blattkohl … mehr

Spitz|we|ge|rich  〈m. 1; Bot.〉 Art des Wegerichs mit langgestielter Blütenähre: Plantago langeolata

♦ Qua|dril|le  〈[kvadrilj], a. [kadrilj], österr.: [kadril] f. 19〉 1 〈18. bis Anfang 20. Jh.; Mus.〉 Tanz mit vier Tänzern od. vier Paaren, die sich im Karree gegenüberstehen, Form des Kontertanzes; Sy Lancier ( … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige