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Bremerhaven im Aufwind

Allgemein

Bremerhaven im Aufwind

In Natur und Technik gibt es einen Trend: stetiger, zuverlässiger, unabhängiger vom Wetter, alles sofort nach Bedarf, ohne Speicher. Hätten wir keine konstante Körpertemperatur, müssten wir Winterschlaf halten – gäbe es dann überhaupt eine menschliche Zivilisation?

Insofern mögen Gaskraftwerke für unterbrochenen Betrieb ganz interessant sein (bild der wissenschaft 12/2007, „Rüsten für den Weltrekord“), können aber allenfalls als notwendiges Übel gerechtfertigt werden. Mittlerweile sind Irsching 4 und 5 für den Kaufmann ein reines Übel. Nicht nur, dass sie sich niemals amortisie- ren – der Stromverkauf deckt nicht einmal die laufenden Kosten. Die Lösung, wie bei allen Energieproblemen heute: Subventionen. Man braucht die Kraftwerke, weil die „ Erneuerbaren“ oft ausfallen, aber nicht oft genug, um den Gaskraftwerken einen auskömmlichen Stromverkauf zu ermöglichen.

In Bremerhaven werden nun Windanlagen als Subventionsbeschaffungsmaschinen in großem Stil gebaut, aber Ihr vorsichtiger Autor schreibt: „Bleibt nur zu hoffen, dass Bremerhaven nicht auf die falsche Karte gesetzt hat.“

Das hätte er deutlicher ausdrücken können. Mich stört, dass man über unsere Energieversorgung durch den Wirtschaftsteil jeder Tageszeitung zuverlässiger informiert wird als durch Ihre Zeitschrift. Die Solarindustrie ist schon pleite, Wind- und Biogasbranche kämpfen mit Schwierigkeiten, der Strompreis steigt und steigt.

Junge Leute werden durch Ihre im Ganzen doch positive Darstellung der Energiewende hoffentlich nicht verleitet, in diesem Gebiet ihre berufliche Zukunft zu planen. Da ist sogar Kerntechnik besser. Auf der letzten Tagung der Kerntechnischen Gesellschaft erfuhr ich, dass sich die Kerntechnik-Firmen wenig Sorgen machen. Sie haben Kunden im Ausland.

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China beispielsweise hat konkrete Planungen für den Bau von 40 weiteren Kernkraftwerken. Die Welt will eine sichere, gleichmäßige und billige Stromversorgung, und wer da mitarbeitet, dem wird es nicht schlecht gehen!

Dr. Hermann Hinsch, per E-Mail

„Wir waren etwas zu großspurig“

Heft 7/2013

Wenn Jan Wenske der Meinung ist, dass die völlig unkontrollierte Einspeisung von Wind und Solarenergie in das deutsche Verbundnetz keine erkennbaren Auswirkungen hat, so sollte er sich an geeigneter Stelle kundig machen.

Im „Bericht Winter 2011/ 2012″ der Bundesnetzagentur (BNA) werden diverse Ereignisse beschrieben, die das sogenannte n-minus-1- Kriterium, welches für die Zuverlässigkeit des Netzes entscheidend ist, verletzt haben. Dieses Kriterium besagt, dass der Ausfall eines Betriebsmittels (zum Beispiel eines Kraftwerks, Anm.d.Red.) keine weiteren Auswirkungen auf die Stromversorgung hat. Das deutsche Netz entging jedoch nur mit viel Glück einem Zusammenbruch.

Des Weiteren müssen Reservekraftwerke, die jedoch keineswegs wirtschaftlich arbeiten können, bereitgehalten werden. Zum Beispiel muss das Kraftwerk Irsching 5 gegen den Willen der Eigentümer am Netz bleiben. Die Anzahl der Netzeingriffe durch die Lastverteiler, die eine Störung im Netz verhindern, ist um über 500 Prozent gestiegen. Die sogenannte Redispatch-Leistung hat sich ebenfalls dramatisch erhöht – das ist Kraftwerksleistung, die trotz gegenteiliger wirtschaftlicher Gesichtspunkte zur Stabilität des Netzes notwendig ist.

Auf der anderen Seite wird Strom zu negativen Preisen „ verkauft“, da die Produktion und der Verbrauch vollkommen auseinander laufen. Betreiber sensibler Anlagen wie etwa Walzwerke haben hierzulande schon ihre Produktionsanlagen stillgelegt, da die sinkende Netzqualität, etwa kleine Unterbrechungen der Spannung, zu erheblichen Schäden in der Produktion führt.

Insgesamt ist hier keine Verbesserung erkennbar. Die Herausforderungen an das Netz werden durch den Zubau der großen Konverterstationen der Offshore-Windparks weiter steigen. Ich gebe zu, das klingt alles sehr kompliziert, aber ein Energieversorgungsnetz ist nun mal eines der komplexesten Gebilde, die wir haben.

Michael Heuberger, per E-Mail

Wurmkur für den Garten

bdw-Nachrichten Heft 8/2013

Die von den Wissenschaftlern herausgefundenen Parameter zur Entwicklung der Schneckenpopulationen in Hausgärten stehen im Gegensatz zu den von mir seit Jahrzehnten gemachten Beobachtungen. Unser Hausgarten mit seinen 900 Quadratmetern wird seit 1980 kontinuierlich gemulcht und weist eine hohe Diversität auf. Nachbarn bezeichnen ihn als verwilderten Garten. Kleine Teiche führten zu stabilen Teichmolch-, Frosch- und Krötenpopulationen, und die Regenwurmdichte dürfte auch keine Wünsche offen lassen.

Trotzdem zersäbeln die auftretenden Schnecken immer wieder gezielt einige Pflanzen. Zuchtpflanzen – wir haben ein paar Gemüsebeete – können in ihrer Abwehrfähigkeit begrenzt sein. Das gilt sicherlich auch für Rittersporn, auf den wir inzwischen gänzlich verzichten und stattdessen Phlox gepflanzt haben, den Schnecken nicht mögen. Aber auch einheimischer Froschlöffel wird heruntergefressen, dass einem die Augen tränen.

Da trösten die ermittelten 40 Prozent Fraßschäden wenig, zumal ich beobachte, dass zielgenau die Nahrungs- Lieblingspflanzen von den Schnecken herausgesucht werden. Dass die Schnecken bei großer Pflanzenvielfalt weniger fressen, weil sie die Fut-terpflanze ständig wechseln müssen, erscheint mir wenig glaubhaft.

Auch werden im Artikel Schwankungen der Regenwurmdichte nicht berücksichtigt. In warmen Sommermonaten ziehen sich die Regenwürmer bis in Tiefen von zwei Meter in den Boden zurück. Nacktschnecken dagegen reicht der morgendliche Tau fürs Fressen völlig aus.

Also bleibt trotz allem das Salzfass im Einsatz.

Wulfhard Matzick, per E-Mail

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