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Aus der Bahn!

Astronomie|Physik

Aus der Bahn!

Wenn ein Planetoid auf der Erde einschlüge, wäre das verheerend für das Leben. Vor 65 Millionen Jahren ließ ein solches Ereignis wahrscheinlich die Dinosaurier und die Hälfte aller anderen Tierarten aussterben. Dass wir nicht vor einem neuen Einschlag gefeit sind, zeigt die Explosion eines Meteoriten über der russischen Stadt Tscheljabinsk im Februar, bei der fast 1500 Menschen verletzt wurden. Dabei hatte dieses Objekt „nur“ einen Durchmesser von etwa 20 Metern und wog 10 000 Tonnen. Zum Glück ging es nicht über stark besiedeltem Gebiet nieder.

Inzwischen haben Astronomen fast 10 000 Planetoiden identifiziert, die der Erde bedrohlich nahe kommen könnten – darunter viele mittlerer Größe von 100 bis 300 Meter Länge. Wenn ein solcher Kaventsmann auf die Erde prallt, sind ganze Städte und Regionen in Gefahr. Wissenschaftler suchen deshalb nach Strategien, wie wir uns vor den gewaltigen Geschossen aus dem Weltraum schützen können.

Auch Frank Schäfer vom Fraunhofer- Institut für Kurzzeitdynamik (Ernst-Mach-Institut, EMI) in Freiburg beschäftigt sich damit. Er konnte jetzt mit seinem Team im Modellversuch zeigen, dass sich mittelgroße Planetoiden durch gezielten Beschuss mit einer großen Raumsonde wirkungsvoll aus der Bahn bringen lassen. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Billard: Trifft eine Kugel auf eine andere, ändert sich die Bahn. „Aber die Raumsonde überträgt beim Aufprall nicht nur ihren eigenen Impuls“, erklärt Schäfer. „Dazu kommt noch der Rückstoß durch die entgegen der Einschlagsrichtung ausgeschleuderte Kratermasse.“ Dieser Rückstoß ändert Geschwindigkeit und Richtung des Himmelsgeschosses.

In ihren Experimenten fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Aufprallgeschwindigkeit der Sonde bei etwa zehn Kilometern pro Sekunde liegen müsste. Dies würde die Geschwindigkeit eines mittelgroßen Planetoiden zwar nur um wenige Zentimeter pro Sekunde verringern, aber das wäre genug, um seine Bahn im Lauf der Zeit signifikant zu ändern. Schäfer betont, dass ein Planetoid auf Kollisionskurs schon Jahre vor dem möglichen Crash beschossen werden muss.

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