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Die Reise durch Lomoral

Allgemein

Die Reise durch Lomoral

„Zum Wohle, meine Herren“, sagte Baron Hieronymus von Münchhausen und hob sein Glas. „Lasst Euch den Wein schmecken. Er stammt von den sonnigen Hügeln Lomorals.“ Als seine Gäste getrunken hatten, fragte er: „Habe ich Euch eigentlich jemals von meiner Reise durch Lomoral erzählt?“ „Nein“, erwiderte General von Oorde, und auch die anderen Herren schüttelten den Kopf. „Es war im Herbst des Jahres 1764, als ich auf meiner Reise nach Abu Telfan durch das kleine Königreich Lomoral kam“, begann Münchhausen zu erzählen. „Ich hatte mich gerade in ein Gasthaus in der Hauptstadt Frenswegen einquartiert, als mich der König zu sich rief. Natürlich ließ ich den Herrscher nicht warten und machte mich unverzüglich auf den Weg ins Schloss. Der König war ein alter Mann, den das Zipperlein plagte. Er war in seinen jungen Jahren in Mannheim gewesen und von der Stadt der Quadrate so angetan, dass er die Idee für sein Land übernahm und perfektionierte. ,Mein ganzes Reich ist mit einem Netz von Straßen überzogen‘, sagte er. ,Die einen verlaufen von Osten nach Westen und die anderen von Norden nach Süden. Sie unterteilen das Reich in lauter Quadrate von einer Meile Seitenlänge. Doch dem nicht genug: Ich habe entlang der beiden Diagonalen jedes Quadrats noch zwei weitere Straßen bauen lassen.‘ Dann berichtete der König, es gebe in seinem Reich einen Titanenbaum, dessen Wipfel bis zu den Sternen reiche. Ich beschloss, zu diesem Baum zu reisen und ihn zu besteigen. Der König hatte mir den Standort des Baums verraten. Er wuchs an einer Kreuzung einer Nordsüd- und einer Ostweststraße. Auch mein Gasthaus lag an einer solchen Kreuzung. Am nächsten Morgen stand ich dort vor meinem Gasthaus und schaute genau in die Richtung, in der in weiter Entfernung der Titanenbaum stehen musste. Dann wählte ich die Straße, die dieser Richtung am nächsten kam. An der darauffolgenden Kreuzung einer Ostwest- mit einer Nordsüdstraße wiederholte ich dieses Verfahren, und so machte ich es an jeder weiteren Kreuzung einer Ostwest- mit einer Nordsüdstraße, bis ich schließlich den Titanenbaum erreichte. Ich kletterte so hoch auf den Baum, bis ich mit einem kleinen Sprung auf den Mond gelangen konnte. Dort fand ich die kleine silberne Axt, die ihr dort an der Wand hängen seht.“ Der alte Graf von Hesepe hob etwas ungläubig die Augenbrauen. „Wie weit war denn der Weg vom Gasthaus zum Titanenbaum?“, wollte er wissen. Münchhausen nahm einen Schluck Wein und dachte nach. „Es waren 300 Meilen und 500 Doppelschritte, kaufmännisch gerundet auf ganze Doppelschritte.“ „ Und wie weit, entlang der Luftlinie gemes-sen, war der Titanenbaum von Eurem Gasthaus entfernt?“, fragte General von Oorde. „Das, meine Herren, werde ich Euch nicht verraten“, sagte Münchhausen, „denn, wie unser hochverehrter Geheimrat Goethe schon sagte, wird man nur Langeweile erregen, wenn man nichts zu denken übrig lässt.“ Wissen Sie, wie die Antwort, auf den Doppelschritt genau, lautet? Übrigens: Eine Meile hat 1000 Doppelschritte, und die Breite der Straßen darf vernachlässigt werden.

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 31. Dezember 2013 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 12|13″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im März-Heft 2014 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

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Das gibt es zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden fünf Bücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Buchpreis ist „Warum Mathematik glücklich macht“ von Christian Hesse. Der Mathematik-Professor an der Universität Stuttgart, schildert in 151 Geschichten verblüffende Abenteuer im Kopf – zum Beispiel warum Dalmatiner Punkte und Tiger Streifen haben, weshalb hinter den Lebenszyklen mancher Heuschreckenarten Primzahlen stecken, warum Homer nicht die Odyssee geschrieben haben kann, wie sich ein Kuchen unter drei Personen aufteilen lässt, ohne dass jemand neidisch wird, welche guten Lotto-Strategien es gibt und welche Faszination Schach auf einem Möbiusband hat. Hesse ist überzeugt: „Die Mathematik ist genauso verrückt, so witzig und aberwitzig wie das Leben.“ Wer das Buch liest, weiß warum. Mehr Informationen unter www.chbeck.de.

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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