Der Ursprung der sogenannten diffusen interstellaren Banden, kurz DIBs, beschäftigt Astrophysiker seit über 90 Jahren. 1922 entdeckte die US-Amerikanerin Mary Lea Heger zwei gelbe Spektrallinien, die sich keinem bekannten Atom zuweisen ließen. Inzwischen sind über 500 dieser Linien im infraroten, sichtbaren und ultravioletten Bereich des elektromagnetischen Spektrums bekannt.
Ihren Namen verdanken die DIBs der Tatsache, dass sie breiter – also diffuser – sind als die wohldefinierten Linien bekannter Atome – was darauf schließen lässt, dass sie durch Moleküle erzeugt werden. Darüber hinaus sind die Linien umso stärker, je mehr Licht auf seinem Weg durch das interstellare Medium verschluckt wird. Daher bringen die Forscher den Ursprung der DIBs mit dem Staub des interstellaren Mediums in Verbindung, der für die Extinktion des Lichts verantwortlich ist. Die Favoriten für die Erzeugung der DIBs sind derzeit Fullerene, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie lange Kohlenstoffketten. Bisher konnten die Astrophysiker ihnen keines dieser Moleküle eindeutig zuordnen.