Ein Projekt, das nicht nur Zeit, sondern auch Raum überbrücken soll, ist der Flug der NASA-Sonde „New Horizons“. Sie hob 2006 ab und soll an Pluto vorbeiführen, dem eisigen Zwergplanten am Rand unseres Sonnensystems. „New Horizons“ wird Bilder von Pluto an die Erde übermitteln – und dann im Weltall verschwinden.
Eine Gruppe aus 80 Wissenschaftlern und 2 ehemaligen Astronauten will die Sonde nach Abschluss der Pluto-Mission weiter nutzen. Sie schlagen vor, den Datenträger von „New Horizons“ mit Fotos, Texten und Tönen von der Erde zu füllen und damit eine Botschaft in den Weltraum zu senden. Vergleichbares ist in den vergangenen Jahrzehnten schon mehrfach geschehen. Aber bislang legte stets eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern aus den USA die Inhalte fest. Bei „New Horizons“ soll das anders sein. Die Initiative will einen Demokratisierungsprozess in Gang setzen, der es jedem Menschen weltweit erlaubt, seine Botschaft mit auf den Weg in die Unendlichkeit zu schicken. Derzeit sammelt die Gruppe, zu der auch Cornelius Holtorf gehört, noch Unterschriften für eine Petition bei der NASA. Holtorf: „Die Botschaft ist eigentlich nicht an den Weltraum gerichtet, sondern an uns selbst. Welches Bild geben die Menschen von sich ab? Darf man bei einem solchen Projekt auch ironisch sein? Können wir gemeinsam lachen?“ Im Juli 2015 wird „New Horzions“ an Pluto vorbeifliegen. Bis dahin muss die Initiative ihr Ziel erreicht haben.