ab etwa 2000 v.Chr.
erwähnen medizinische Aufzeichnungen – etwa das indische Buch Ramajana oder die Papyri Smith und Eber – unheilbare Geschwülste.
um 400 v.Chr.
werden erstmals verschiedene Arten von Krebs erwähnt. Hippokrates (links) glaubt, dass man Krebs heilen kann, wenn man ihn frühzeitig erkennt und mit einem Glüheisen ausbrennt.
ab 129 n.Chr.
vertritt der römische Arzt Galenos die Auffassung, dass ein Überschuss an schwarzer Galle Krebs verursacht. Diese Ansicht hält sich bis ins späte 18. Jahrhundert (unten: Aderlass).
1771
veröffentlicht der englische Arzt John Hill seine „Warnungen gegen unmäßigen Gebrauch von Schnupftabak“. Darin führt er das Wachstum von Geschwülsten erstmals auf einen äußeren Faktor zurück.
1895
entdeckt der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen die später nach ihm benannten Röntgenstrahlen. Sie werden bereits 1899 zur Bestrahlung von Hautkrebs eingesetzt.
1914
beobachtet der deutsche Biologe Theodor Boveri unter dem Mikroskop, dass die Chromosomen im Inneren von Krebszellen stark verändert sind.
1926
erkennt der amerikanische Genetiker Hermann Joseph Muller nach Versuchen an der Taufliege, dass Röntgenstrahlen das Erbgut verändern.
1948
synthetisiert der amerikanische Biochemiker George Hitchings das zellteilungshemmende Medikament 6-Mercaptopurin, um Blutkrebs bei Kindern zu bekämpfen. Er erhält 1988 den Nobelpreis für Medizin.
1950
beschreiben Ernst Wynder und Evarts Graham den ursächlichen Zusammenhang von Rauchen und Krebs.
1960
werden Chromosomen-Veränderungen mit dem Entstehen von Blutkrebs in Verbindung gebracht.
1964
wird ein Virus verdächtigt, Tumore auszulösen: das Epstein-Barr-Virus.
1964
wird auf Initiative des Chirurgen Karl Heinrich Bauer das Deutsche Krebsforschungzentrum in Heidelberg gegründet.
1976
entdecken J. Michael Bishop (links) und Harold T. Varmus (rechts) in normaler Zell-DNA das erste Krebs begünstigende Gen, das Onkogen „src“.
1980er- bis 1990er-Jahre
In den frühen 1980er-Jahren wird das erste Tumorsuppressor-Gen entdeckt – es unterdrückt das Krebswachstum. 1987 bringt man ein Tumorsuppressor-Gen erstmals mit Darmkrebs in Verbindung.
Im August 2000
wird Trastuzumab (Handelsname Herceptin) in Deutschland zugelassen: der erste monoklonale Antikörper zur Therapie von metastasiertem Brustkrebs.
2001
wird in Deutschland Imatinib, das erste Medikament einer neuen Wirkstoffklasse (Signaltransduktions-Inhibitoren), zugelassen: Es unterbricht die Signalkette, die die Zelle zu übermäßigen Teilungen veranlasst, und wird vor allem gegen eine Blutkrebs-Form eingesetzt.
2005
entsteht in Deutschland nach Beschluss des Bundestags ein nationales Mammographie-Screeningprogramm zur Früherkennung von Brustkrebs.
2008
erhält Harald zur Hausen den Nobelpreis. Er erkannte, dass Gebärmutterhalskrebs durch Virusinfektionen ausgelöst wird. Seine Forschung ermöglichte die Entwicklung eines Impfstoffs gegen eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen.