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Explosions-Spuren aus Eisen

Allgemein

Explosions-Spuren aus Eisen
Die Astronomin Jenny Feige (*1981) untersucht an der Universität Wien Proben vom Meeresgrund auf Spuren naher Sternexplosionen.

Was können Sedimente tief vom Meeresgrund denn über Supernovae verraten?

Forscherkollegen hatten eine Mangankruste vom Meeresgrund untersucht. Neben Mangan und anderen Metallen enthielt sie reichlich Eisen. Das Besondere an dieser Kruste mit dem Namen 237KD ist, dass in ihr das radioaktive Eisen-60 steckt. Im Unterschied zu anderen Isotopen entsteht es nicht in der Atmosphäre, zum Beispiel durch die Einwirkung Kosmischer Strahlung. Wenn es trotzdem auf unserem Planeten gefunden wird, muss es also außerirdischen Ursprungs sein. Es gibt ernstzunehmende Hinweise, dass es von einer recht nahen Supernova zu uns gelangt ist.

Was meinen Sie mit „recht nah”?

Ungefähr 300 Lichtjahre. Das ist verglichen mit der Größe der Milchstraße nah. Zu diesem Wert gelangt man, wenn man die Bewegung der infrage kommenden Sterne zurück berechnet.

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Wie lange hat das strahlende Eisen bis zur Erde gebraucht?

Etwa 100 000 Jahre. Wir überprüfen dies momentan mit einer genaueren Methode. Die Gesamtmenge an Eisen-60, die damals die Erde erreichte, lässt sich nur schätzen. Sie lag wohl im Bereich von wenigen Kilogramm.

Dann ist der Fund ja regelrecht ein Glückstreffer! Wann fand die Supernova statt?

Meinen Modellrechnungen zufolge war das vor etwa 2,2 Millionen Jahren. Der Wert passt gut zum Alter der Mangankruste. Die Eisen-60-Anomalie kann also tatsächlich durch eine Supernova entstanden sein. Im Moment überprüfen wir das mit der Analyse von Sedimenten, die auf dem Meeresgrund tausendmal so schnell wachsen wie die Kruste. Damit bekommen wir eine bessere Zeitauflösung.

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