Gab es einen Betriebsausflug, bei dem Leute der Academy einen besonders schlechten Film gesehen haben – oder warum wurde das Programm gegründet?
Nein! (lacht) Das Produzenten-Ehepaar Janet und Jerry Zucker und der NAS-Präsident Ralph Cicerone überlegten, wie man in Hollywood die Öffentlichkeitsarbeit für Naturwissenschaften verbessern kann. Dazu gehört die richtige Darstellung von Wissenschaft und Wissenschaftlern – das Image vom weißen Laborkittel muss weg.
Ist damit nicht die künstlerische Freiheit in Gefahr?
Keinesfalls. Niemand will Science-Fiction- Filme in Dokumentationen verwandeln. Es ist ein Angebot an Hollywood, nicht nur Fakten zu checken, sondern auch inspirie- rend zu wirken.
Wie gefragt ist Ihr Service?
Wir bekommen täglich mindestens drei Anrufe, momentan häufig zum Thema Zeitreise und Nanotechnologie. Bis dato haben wir 1400 Wissenschaftler an rund 7000 Beschäftigte in der Filmbranche vermittelt.
Trägt Ihre Arbeit bereits Früchte, das heißt sind die Produktionen seriöser geworden?
Das ist eine gute Idee für eine Dissertation! Nun, wir haben zwei Disziplinen zusammengebracht, in denen leidenschaftlich und professionell gearbeitet wird. Dabei kann nur Positives entstehen.
Gibt es einen Film, der Ihre Anforderungen an wissenschaftliche Korrektheit besonders gut erfüllt?
Ja, Gravity: Die Arbeit der Astronauten, die Enge in den Raumkapseln, die Aufnahmen aus dem All. Das ist sehr realistisch gezeigt. Auch wenn die Orbits der internationalen Raumstation ISS und des Hubble-Teleskops in Wirklichkeit nicht so nah beieinander liegen. Aber das kann ich verzeihen.