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Pubertät prägt geschlechtstypische Hirn-Durchblutung

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Pubertät prägt geschlechtstypische Hirn-Durchblutung
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Credit: Thinkstock
Es ist die Zeit des körperlichen Umbaus: In der Pubertät werden aus Mädchen Frauen und aus Buben Männer. Doch offenbar bilden sich in dieser Phase nicht nur sekundäre Geschlechtsmerkmale aus, sondern sogar der Blutfluss im Gehirn verändert sich, berichten US-Forscher. Während der Pubertät und dem Heranwachsen nimmt die Hirn-Durchblutung bei jungen Frauen demnach zu, wohingegen sie bei den jungen Männern abnimmt. Dies könnte den Forscher zufolge mit der Ausbildung geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen einhergehen aber auch mit der unterschiedlichen Neigung von Frauen und Männern zu bestimmten mentalen Störungen.

Es war bereits bekannt, dass das Gehirn erwachsener Frauen im Vergleich zu dem von Männer stärker durchblutet wird. Doch wann sich dieser Unterschied ausbildet, war bisher unklar. Dieser Frage sind die Forscher um Theodore Satterthwaite von der University of Pennsylvania in Philadelphia nun gezielt nachgegangen. Sie untersuchten dazu den zerebralen Blutfluss von 922 jungen Menschen im Alter von 8 bis 22 Jahren mittels der sogenannten Magnetresonanz-Perfusionsbildgebung. Dieses Verfahren basiert auf der Magnetresonanztomographie, ermöglicht aber gezielt Einblicke in die Eigenschaften der Durchblutung von Organen.

Die Untersuchungen der Forscher zeigten: Im Verlauf der Kindheit und frühen Pubertät nimmt bei beiden Geschlechtern die Hirndurchblutung ab. Doch im Lauf der Pubertät endet diese Gemeinsamkeit: Bei den jungen Männern sinkt die Durchblutung beim Heranwachsen weiter, bei den jungen Frauen nimmt sie hingegen wieder zu. Am Ende der Adoleszenz weisen Frauen deshalb eine stärkere Durchblutung im Gehirn auf als Männer.

Ein neuer Anhaltspunkt für gesunde Hirnentwicklung?

Vor allem in Hirnbereichen, die mit Sozialverhalten und Emotionen zu tun haben ist die Durchblutung bei Frauen intensiviert, zeigten die Untersuchungen der Forscher. Ihnen zufolge könnte dies im Zusammenhang mit der durchschnittlich etwas höheren sozialen Intelligenz von Frauen im Vergleich zu Männern stehen. Möglicherweise könnte sie dies aber auch anfälliger für Depressionen und Angststörungen machen. Männer leiden hingegen tendenziell häufiger an Schizophrenie, zeigen Statistiken.

Den Hirnforschern zufolge erweitern die aktuellen Studienergebnisse nun das Verständnis über Prozesse normaler Hirnentwicklung und könnten damit vielleicht auch zu neuen Diagnosesystemen beitragen. „Möglicherweise könnte man mit entsprechenden Verfahren eines Tages problematische Hirnentwicklungen frühzeitig erkennen und so der Ausbildung von mentalen Störungen entgegenwirken“, sagt Satterthwaite.

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Originalarbeit der Forscher:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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