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Bedenkliche Bioprodukte

Erde|Umwelt

Bedenkliche Bioprodukte
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Der asiatische Marienkäfer frisst zwar bis zu 270 Läuse am Tag, er verdrängt aber auch seine einheimischen Verwandten. (Foto: M.Tieck - Fotolia.com)
Obst und Gemüse aus biologischem Anbau stehen hoch im Kurs. Da Ökobauern auf den Einsatz giftiger Pestizide verzichten müssen, werden ihre Produkte als ungefährlich und besonders gesund angesehen. Doch stimmt das auch? Im aktuellen Heft von bild der wissenschaft hat bdw-Autorin Susanne Donner Bioprodukte und deren Anbau genauer unter die Lupe genommen – mit erstaunlichem Ergebnis: Bio ist nicht immer besser.

Donner wollte wissen, wie es Ökobauern schaffen, ihre Anbauflächen frei von Schädlingen zu halten, ohne die chemische Keule zu schwingen. Dabei stieß sie auf eine Vielzahl von Tricks, die zumindest bedenklich und zum Teil auch gefährlich für den Verbraucher sind. Wussten Sie beispielsweise, dass bereits seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Biospritzmittel Bacillus thuringiensis (Bt) versprüht wird? Das Bakterium produziert ein Protein, das im Darm bestimmter Schädlingsraupen giftig wirkt und sie tötet. Jetzt aber haben Wissenschaftler herausgefunden, dass manche Bt-Stämme beim Menschen Durchfallerkrankungen auslösen können, was das mikrobielle Spritzmittel nun in ein schlechtes Licht rückt.

Auch der Einsatz sogenannter Granulose-Viren gegen Würmer in Äpfeln hat seine Tücken. Denn immer Biolandwirte stellen fest, dass die Schädlinge gegen die Mittel resistent werden. Ebenfalls problematisch ist der Einsatz des Biopestizids Pyrethrum, einem Extrakt aus Chrysanthemen. Vor allem in Kenia, Ruanda, Tansania aber mittlerweile auch im kroatischen Dalmatien werden die weißblühenden Pflanzen zur Gewinnung von Pyrethrum angebaut. Um die Äcker jedoch vor Schädlingen zu schützen, werden Herbizide eingesetzt, was zur Folge hat, dass der ökologische Fingerabdruck des Produkts bedenklich ist.

Und was ist mit dem Einsatz natürlicher Feinde gegen Schädlinge auf den Feldern – etwa dem asiatischen Marienkäfer? Der frisst zwar bis zu 270 Läuse am Tag, ist aber inzwischen vom Nützling selbst zu einem Schädling geworden. Denn der Käfer verdrängt zunehmend seine einheimischen Verwandten. Das sind nur einige Beispiele für die Bedenklichkeit von Bioprodukten, die Susanne Donner für ihren Artikel recherchiert hat. Wenn sie mehr wissen wollen, lesen Sie „Bio ist nicht immer besser“ in der Juni-Ausgabe von bild der wissenschaft und räumen Sie mit dem weit verbreiteten Vorurteil vom grundsätzlich „guten Bio“ auf.

© wissenschaft.de
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