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Mehr Einsatz für die Effizienz

Technik|Digitales

Mehr Einsatz für die Effizienz
In Stuttgart fand diese Woche zum zweiten Mal der „Effizienz-Gipfel“ des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) statt. Ziel der Forscher unter Leitung von Thomas Bauernhansl: den Energieverbrauch der deutschen Industrie deutlich zu verringern – etwa durch moderne, stromsparende Motoren, Antriebe und Druckluftsysteme. Um Fortschritte zu dokumentieren, entwickelten die EEP-Wissenschaftler den „Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie“. Er basiert auf der Befragung von Unternehmen und soll künftig halbjährlich im Sommer und Winter veröffentlicht werden. Die aktuellen Index-Werte belegen einen allmählichen Stimmungswandel: So halten 45 Prozent der Unternehmen die Bedeutung der Energieeffizienz für „verhältnismäßig groß“. Vor einem halben Jahr waren es noch 42 Prozent. Für 35 Prozent der Industriebetriebe ist eine Verbesserung der Energieeffizienz ein Hauptgrund für Investitionen – und nicht nur ein Nebeneffekt bei ohnehin nötigen Neuanschaffungen. Und: Fast 20 Prozent der befragten Unternehmen wollen mindestens 10 Prozent ihres Energiebedarfs einsparen – ein Sechstel mehr als Ende 2013.

Ohne staatlichen Rückenwind wird es aber auch künftig nicht gehen – darin waren sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion am Ende der Veranstaltung einig. Sie forderten finanzielle Anreize, Steuererleichterungen und spezielle Möglichkeiten zur steuerlichen Abschreibung von Investitionen in energieeffiziente Technologien. Stephan Kohler, Chef der Deutschen Energie-Agentur (dena), und Ernst-Ulrich von Weizsäcker, ehemals Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, meinten, dass das ohne Mehrkosten für den Bund möglich sei: Ein Aufschwung im Markt für Effizienztechnologien sorge für neue Jobs und bringe zusätzliche Umsatzsteuer ein.

Dennoch stießen Forderungen nach mehr Förderung in Berlin bislang auf wenig Resonanz. Welche Bedeutung die Bundesregierung dem Thema Energieeffizienz zumisst, lässt sich daraus erahnen, dass sich Energieminister Sigmar Gabriel beim Effizienzgipfel durch seinen Staatssekretär Rainer Baake vertreten ließ – und der auch nur per Videobotschaft zu sehen und zu hören war, weil er wichtigere Termine wahrzunehmen hatte.

Das EEP wurde im Oktober 2012 als Institut der Universität Stuttgart gegründet und wird durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung sowie die Karl Schlecht Stiftung finanziert. Der Energieeffizienz-Index entstand in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der dena und dem TÜV Rheinland.

© wissenschaft.de
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