Als Vasall des Khans der Kereity, eines mächtigen mongolischen Stamms, entwickelte sich Temüdjin zunächst zu einem berühmten Feldherrn. Im Frühjahr 1206 wurde er zum Khan zum obersten Herrscher der Mongolen gewählt. „Dschingis Khan“ bedeutet „rechter Weltherrscher“ oder „ozeangleicher Herrscher“. In den folgenden Jahren führte der neue Mann an der Macht seine mehr als 100 000 Soldaten erfolgreich gegen China, das damals reichste Land Asiens.
Zwei Dinge machten die mongolischen Kämpfer allen Gegnern überlegen: ihre Waffen und ihre Pferde. Die Reflexbögen aus Maulbeer- und Ulmenholz verwandelten die Pfeile aus Kamelknochen in durchschlagende Waffen. Zur Ausstattung eines jeden Kriegers gehörten außerdem ein Schild, ein Krummsäbel, eine Lanze und eine Rüstung.
Auch die von den Mongolen gerittenen Przewalski-Pferde waren mit einem fünfteiligen Panzer aus Leder geschützt. In 25 Tagen, so haben Untersuchungen ergeben, konnten die Tiere 1800 Kilometer zurücklegen. Ihre Ausdauer und Genügsamkeit machten sie ebenso legendär wie ihre Reiter. Die saßen während eines Kampfes nicht im Sattel, sondern standen auf Zehenspitzen in den runden Steigbügeln. Dadurch konnten sie sich blitzschnell nach allen Seiten drehen und waren im Stande, schon nach rechts zu zielen, während sie noch nach links schauten, oder aus vollem Galopp heraus nach hinten zu schießen ein oft kampfentscheidender Vorteil.
Kunst- und Ausstellungshalle Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4
53113 Bonn
Eintritt 7 (ermäßigt 3,50)