Zu den wichtigsten Konstrukteuren des farbenprächtigen Warmwasser-Riffs gehören Korallen. Wie Pflanzen kleben die kleinen Hohltiere am Meeresgrund. Ihr Körper besteht praktisch nur aus einem großen Magen, einem Mund und einigen Tentakeln: Korallen sind kopflos. In ihren Zellwänden leben Millionen winziger Algen, die Zooxanthellen. Sie betreiben Photosynthese und versorgen die Korallen mit den notwendigen Nährstoffen.
Ganz anders nämlich in erster Linien von Plankton ernähren sich die Kaltwasserkorallen, die sich mehrere Hundert Meter tief in unwirtliche Gefilde gewagt haben. Ursprünglich ging man davon aus, dass sie nur in der nördlichen Hemisphäre leben an den Küsten Kanadas, Skandinaviens und der Britischen Inseln. Doch mittlerweile wurden Kaltwasser-Korallenriffe unter anderem auch vor den Küsten der Galapagos-Inseln, Islands, Brasiliens, Indonesiens und Angolas entdeckt, wo Meeresströmungen für Kälte sorgen. Um die noch weitgehend unerforschten steinernen Unterwasserwälder zu schützen, haben einige Staaten, darunter Norwegen und Großbritannien, den Fischfang sowie Öl- und Gasbohrungen dort verboten. Schließlich wachsen Kaltwasserkorallen nur wenige Millimeter pro Jahr. Bei den tropischen Verwandten ist es ähnlich. Ausnahme ist die Hirschgeweihkoralle, die es auf ein jährliches Plus von 20 Zentimetern bringt.
NATURKUNDE-MUSEUM COBURG
Park 6
96450 Coburg
Eintritt: 1,50 (ermäßigt 0,50)