Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Bilder im Dunkeln – Höhlenkunst der Eiszeit

Allgemein

Bilder im Dunkeln – Höhlenkunst der Eiszeit
eiszeit.jpg
Wanderausstellung vom 30.4. bis 31.10.2004 im NEANDERTHAL MUSEUM Talstraße 300 40822 Mettmann

HÖHLENZEICHNUNGEN liegen im Dunkeln. Weshalb auch das Neanderthal Museum in Mettmann seine Besucher mit einer Taschenlampe auf Entdeckungsreise schickt. Auf 22 Stoffbahnen – jeweils 3,5 Meter breit und 2,5 Meter hoch – sind maßstabgetreue Bilder eiszeitlicher Höhlenmalerei abgedruckt. Sie hat der Fotograf Heinrich Wendel Ende der sechziger Jahre in Spanien und Frankreich abgelichtet– eine weltweit einzigartige Sammlung. Wer auch immer das kleine Pferd in der Höhle von Pergouset gemalt hat, er konnte es weder beim Zeichnen sehen noch anschließend betrachten. So verwinkelt ist die Stelle, die der Künstler für sein Werk gewählt hat.
Der Großteil der eiszeitlichen Höhlenmalerei war nicht für die Augen anderer bestimmt – sondern hinter Felsvorsprüngen versteckt oder winzig klein. Warum die umherziehenden Jäger und Sammler vor 35 000 bis 12 000 Jahren diese Bilder überhaupt anfertigten, ist nach wie vor umstritten. Der Düsseldorfer Fotograf und Bühnenbildner Heinrich Wendel war überzeugt: Die bemalten Höhlen dienten als Kultstätten. Etwa 50 von ihnen hat der langjährige Ausstattungsleiter der Deutschen Oper am Rhein von 1968 bis 1970 in Frankreich und Spanien fotografiert. Das Ergebnis: 3000 Dias – die weltweit größte Sammlung dieser Art. Viele der abgelichteten Motive sind heute im Orginal nur noch schwach erkennbar. Somit hat Wendel sein Ziel erreicht:
Er wollte konservieren und dokumentieren – mit Panoramafoto und De tailaufnahme. Alles, was er dafür brauchte, war eine Spiegelreflexkamera, einen Elektroblitz und einen lichtempfindlichen Film. Aus unterschiedlichen Perspektiven fotografierte er die typischen eiszeitlichen Malereimotive: Pferde und Wisente, Mammute und Auerochsen, Mischwesen aus Mensch und Tier – die wahrscheinlich Zauberer oder Schamanen darstellen. Kreise, Punkte, Linien und Vierecke – deren Symbolgehalt heute meist nicht mehr nachvollziehbar ist. Erstaunlich ist auch, warum Alltagsszenen, Bäume, Sterne, Wolken, Regen, Berge und Flüsse in den Darstellungen fehlen. Für ihre Arbeit benutzten die Künstler der Eiszeit Pinsel aus Zweigen, kleine Fellbüschel oder die Fingerkuppen. Wer eine große Fläche bemalen wollte, der nahm Farbpulver in den Mund, mischte es mit Wasser und sprühte es mit gespitzten Lippen oder mit Hilfe eines Rohrs an die Wand.

bild der wissenschaft
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Feld|waa|ge  〈f. 19〉 magnetische ~ zu geophysikalischen Erkundungen verwendetes Feinmessgerät zur Feststellung geringer Unterschiede von Stärke u. Richtung des erdmagnetischen Feldes

Hirn|scha|le  〈f. 19; Anat.〉 knochige Schale, in der sich das Gehirn befindet

Pla|gi|o|klas  〈m. 1; Min.; Sammelbez. für〉 die Minerale Kalifeldspat u. Natronfeldspat [<grch. plagios … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige