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Der Mietwagen

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Der Mietwagen

Es war später Samstagnachmittag: Der Rasen war gemäht, das Unkraut gejätet, und ich wollte mir in unserer Dorfkneipe ein Bier gönnen. Sie war fast leer, als ich hereinkam. Nur mein Nachbar Willi saß an der Theke mit sechs leeren Schnapsgläsern vor sich und blies Trübsal.

„Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte ich und setzte mich zu ihm. „Ach!“, seufzte Willi leidvoll. „ Meine Freundin hat mich verlassen.“ Er nickte dem Wirt zu, wies auf die Schnapsgläser und hob zwei Finger. „Als ich heute Mittag aus Rosenheim kam, war Annette samt ihren Sachen verschwunden. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel, auf dem stand, dass sie auf einen Mann, den sie nur am Wochenende für ein paar Stunden sehe, gut verzichten könne, und dass ich mir die Bratkartoffeln im Kühlschrank schmecken lassen solle.“

Wir leerten in einem Zug die Schnapsgläser, die der Wirt vor uns auf die Theke gestellt hatte und starrten eine Weile schweigend auf die Flaschen in dem Regal hinter der Theke. Dann sagte Willi mit leicht belegter Stimme: „Wie soll ich denn häufiger zu Hause sein? Ich bin bei einer Unternehmensberatung angestellt, und die Firmen, die ich berate, befinden sich nun mal nicht in unserem Dorf, sondern sind über ganz Deutschland verstreut.“

„Kannst du nicht während der Woche für einen Abend nach Hause fahren?“ „Das ist schwierig“, sagte Willi. „Wir dürfen nicht mit dem eigenen Auto fahren, und mit der Bahn schafft man es in der Regel abends nicht. Wenn wir für mehrere Tage oder Wochen an einem Ort sind, bekommen wir zwar einen Mietwagen, aber den dürfen wir nicht für private Fahrten nutzen.“

Mit einer Handbewegung bestellte Willi zwei weitere Schnäpse. „ Meine Firma ist da sehr geizig. Ich war einmal für einen ganzen Monat in Berlin. Unsere Reiseabteilung hatte für mich einen Leihwagen gebucht bei einer Firma, die damit warb, die Miete stundenweise abzurechnen. Jede angefangene Stunde kostete zwei Euro.

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Ich holte den Wagen an meinem ersten Tag in Berlin um 8 Uhr morgens ab und gab ihn genau einen Monat später um 7 Uhr 59 wieder ab. Als die junge Dame, der ich den Autoschlüssel gegeben hatte, meine Abrechnung machte, sah sie überrascht von ihrem Computer auf. ,Sie haben Glück‘, meinte sie. ,Die Miete wäre in diesem Jahr für jeden anderen Zeitraum von einem Monat höher gewesen. Es ist sogar die kleinstmögliche Monatsmiete, seit wir diesen Tarif Anfang des Jahres 2000 eingeführt haben.‘“

„Wie hoch war denn die Rechnung?“, fragte ich. „Tja“, sagte Willi, „daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich bin so viel auf Reisen, dass ich nicht einmal mehr weiß, wann ich in Berlin war.“

Wissen Sie, an welchem Datum – Tag, Monat und Jahr – sich Willi den Wagen ausgeliehen hatte? Übrigens: Mit einem Zeitraum von einem Monat ist das Intervall von 8 Uhr am x-ten Tag eines Monats bis um 8 Uhr am x-ten Tag des Folgemonats gemeint.

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung auf einer Postkarte oder per E-Mail bis zum 31. Oktober 2014 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 10|14″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

oder per E-Mail an: cogito@konradin.de

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Januar-Heft 2015 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht. (Sonstige Zuschriften zu Cogito bitte an: wissenschaft@konradin.de)

… und das gibt es zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung wird fünfmal die DVD „Das Periodensystem – Die Jagd nach den Elementen“ ausgelost. 90 chemische Elemente gibt es in der Natur, weitere 28 haben Physiker im Labor geschaffen. Diese Atomsorten sind die Basis von allem, was uns umgibt – vom Gas in der Luft bis zum härtesten Felsen –, die Grundlage der Chemie und das Fundament für die Vielfalt des Lebens. Die leichtesten Elemente sind bereits im Urknall entstanden, die schwereren wurden im Inneren der Sterne erbrütet oder stammen aus den brachialen Explosionen an ihrem Ende. Die aufwendige Dokumentation erzählt die Geschichte dieser Bausteine des Universums. Mehr darüber unter: www.der-wissens-verlag.de

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

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