Hätte der berühmteste Psychopath der Filmgeschichte, Hannibal Lecter aus dem Blockbuster „Das Schweigen der Lämmer“, geheilt werden können? Niels Birbaumer, Hirnforscher an der Universität Tübingen, würde das wohl bejahen. Der weltweit anerkannte Wissenschaftler hat eine Methode entwickelt, mit der Psychopathen Empathie antrainiert werden könnte: das sogenannte Neurofeedback. Dabei sollen Betroffene lernen, lahm gelegte Hirnareale, die für Gefühle zuständig sind, wieder in Gang zu bringen. Denn Birbaumer ist davon überzeugt, dass Psychopathen keinen strukturellen Hirnschaden haben, sondern dass bei ihnen lediglich bestimmte Schaltkreise nicht mehr funktionieren und deshalb aktiviert werden müssen – insbesondere in der Insula, einem Teil des Schläfenlappens. Diese Hirnregion ist an der Verarbeitung von Emotionen beteiligt und auch für die Empathie wichtig. Die Insula steigert beispielsweise ihre Aktivität, wenn wir an den Schmerzen anderer teilnehmen. Bei Psychopathen ist das jedoch nicht der Fall. Mit dem Neurofeedback lässt sich das laut Birbaumer aber ändern und erste Erfolge bestätigen seine Theorie. Im Novemberheft von bild der wissenschaft wird die Methode deshalb ausführlich dargestellt. Außerdem gibt bdw spannende Einblicke in die kalte Gefühlswelt von Psychopathen, die sie mitunter zu Bestien werden lässt.
Die aktuelle Ausgabe von bild der wissenschaft – lesen lohnt sich!