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Lebensbegleiter und Delikatesse

Gesellschaft|Psychologie

Lebensbegleiter und Delikatesse

Hundeskelette in Grabstätten deuten darauf hin, dass der Hund schon vor Tausenden von Jahren mehr als ein reines Nutztier für den Menschen war: Vor rund 14 000 Jahren wurden im Doppelgrab von Bonn-Oberkassel ein Mann und eine Frau zusammen mit einem Hund begraben. Der Tierethiker James Serpell von der Universität von Pennsylvania sagt: „Wenn man Menschen fragt, warum sie einen Hund haben, ist in den westlichen Ländern der wichtigste Grund die Begleitfunktion. In nicht-westlichen Ländern hingegen spielen Wachhunde eine große Rolle.“ Allerdings gibt es hierzu nur stichprobenartige Befunde, meist aus asiatischen Ländern. Yuying Hsu von der National Taiwan Normal University in Taipei fand heraus, dass für 41 Prozent der Hundebesitzer Taiwans der Hund vor allem Lebensbegleiter ist, für 47,3 Prozent hingegen die Bewacherrolle am wichtigsten ist.

Nicht überall sind Hunde gern gesehen – in chinesischen Städten waren sie bis 1992 verboten. „Haustiere wurden als Zeichen von Kapitalismus und Reichtum betrachtet“, erklärt Serpell. „Wer sie hielt, galt als selbstsüchtig. Schließlich haben sie keinen direkten wirtschaftlichen Nutzen.“ Inzwischen gibt es aber laut dem Marktforschungsunternehmen Euromonitor International in rund sieben Prozent aller chinesischen Haushalte einen Hund, Tendenz steigend.

Schon öfters ist Südkorea für seine Praxis des Hundeverzehrs kritisiert worden. Anthony Podberscek von der Universität Cambridge führte unter 1000 Südkoreanern eine Umfrage zu ihrer Einstellung gegenüber dem Hund als Haustier und Nahrungsmittel durch. Das Ergebnis war deutlich: Zwar besaßen 21 Prozent der Befragten selbst Hunde, doch nur knapp die Hälfte von ihnen würde ein Verbot von Hunden als Nahrungsmittel unterstützen. Insgesamt sprachen sich 24 Prozent der Befragten für ein Verbot des Hundefleischverzehrs aus – für ein Verbot des Rindfleischverzehrs waren immerhin 29 Prozent.

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