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Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet

Bücher

Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet
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Thomas Bauer, Gerd Gigerenzer, Walter KrämerWARUM DICK NICHT DOOF MACHT UNDGENMAIS NICHT TÖTETCampus, Frankfurt 2014, 211 S., € 16,99ISBN 978–3–593–50030–0E-Book für 14,99, ISBN 978–3–593–42491–0Hörbuch bei ABOD Verlag:300 Min., € 19,95, ISBN 978–3–95471–293–9
Nur keine Panik!

Das Leben scheint voller Gefahren zu stecken: In der Schokolade von Adventskalendern wurden Rückstände von Mineralöl gefunden. Kinder, die in der Nähe von Kernkraftwerken wohnen, erkranken überdurchschnittlich häufig an Leukämie. Und auch Genmais erhöht – zumindest bei Mäusen – deutlich die Gefahr, an Krebs zu sterben. Solche und ähnliche Ergebnisse statistischer Untersuchungen werden zuhauf von seriös anmutenden Wissenschaftlern verkündet, von Journalisten medienwirksam unters Volk gebracht und von Politikern als Grundlage für Gesetzesentwürfe verwendet.

Den Autoren dieses kritischen Buchs dienen solche Meldungen als Anschauungsmaterial – nicht, um Öl ins Feuer der allgemeinen Angstmache zu gießen, sondern um den Flächenbrand der verzerrten Information zu löschen. Das Vorhaben ist nicht einfach: Durch die Beispiele, die der Ökonom Thomas Bauer, der Psychologe Gerd Gigerenzer und der Statistiker Walter Krämer analysieren, zeigt sich, wie oft und wie umfangreich statistische Untersuchungen verzerrt oder ihre Ergebnisse missinterpretiert werden. Manche Studien haben zu wenig Probanden (Beispiel: Genmais-Mäuse), andere Untersuchungen verwenden nur ausgewählte Angaben und berücksichtigen nicht alle Risiko- Faktoren (Beispiel: Leukämie-Kinder) oder erzeugen Ergebnisse ohne Vergleichswerte (Beispiel: Adventsschokolade).

Verfälschend ist es auch, mit Prozenten zu jonglieren, statt Prozentpunkte zu nennen. Wenn etwa dank eines neuen Medikaments nicht mehr 2 von 10 000 Menschen an einer Infektion erkranken, sondern nur noch einer, dann ist das ein Minus von 0,01 Prozentpunkten (statt 0,02 Prozent nun 0,01 Prozent) – oder aber von 50 Prozent! Ähnliches passiert, wenn man Risiken und Nutzen nicht in absoluten, sondern in relativen Zahlen beschreibt. Beispiel: Die Zahl der tödlichen Hai-Angriffe hat sich von 2010 auf 2011 weltweit verdoppelt. Klingt furchteinflößend? Nicht, wenn man die absoluten Zahlen kennt: 6 Angriffe waren es im Jahr 2010, 12 im Jahr 2011.

Mit Statistiken lassen sich Meinungen manipulieren, Wählerstimmen gewinnen, Gelder scheffeln – und Menschen in die Irre führen. Man sollte bei ihnen lieber zweimal hinschauen. Dieses Buch schärft den Blick.

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Bettina Gartner

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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al|ler|neu|es|te(r, –s)  〈Adj.; verstärkend〉 neueste(r, –s); oV allerneuste(r, –s) … mehr

Di|men|si|on  〈f. 20〉 1 Richtungserstreckung eines Körpers (Breite, Höhe, Länge), Abmessung, Ausdehnung 〈a. fig.〉 2 〈Phys.〉 Beziehung einer beliebigen Größe zu den Basisgrößenarten eines Maßsystems, wie z. B. Länge, Temperatur, Masse, u. a. für das SI–System … mehr

Mau|er|pfef|fer  〈m. 3; unz.; Bot.〉 gelbblühende Art der Fetthenne mit kleinen, meist walzigen Blättern u. gelben Blüten: Sedum acre

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