Die Sauna ist in vielen Ländern der Welt ein fester Bestandteil des Wellnessprogramms, doch das absolute Saunaland ist eindeutig Finnland – nirgendwo sonst ist das Schwitzbad so sehr Teil der Kultur wie bei den Finnen. Kein Wunder, dass sich ausgerechnet finnische Forscher mit den Effekten des Saunierens beschäftigen. Für die aktuelle Studie hat das Team um Jari Laukkanen von der Universität von Ostfinnland in Kuopio Daten von insgesamt 2.315 finnischen Männern im Alter von 42 bis 60 Jahren ausgewertet.
Durch Befragungen erfassten die Wissenschaftler Informationen zum Gesundheitszustand und zu sonstigen Lebensparametern der Studienteilnehmer. Diese machten außerdem Angaben dazu, wie häufig sie zur Sauna gingen und auch wie lange sie sich dort aufhielten. Die Datenerfassung erstreckte sich über einen Zeitraum von 21 Jahren. Am Ende zogen die Forscher Bilanz: Sie erfassten die Todesfälle und deren Ursachen vor allem im Hinblick auf Herzkreislauf-Probleme.
Je mehr Saunabesuche desto besser
Insgesamt waren in den 21 Jahren 929 Studienteilnehmer verstorben. In 190 Fällen war die Ursache ein Herzanfall, bei 281 waren die Herzkranzgefäße betroffen und bei 407 war ein sonstiges Herzkreislaufproblem verantwortlich. Bei dem Vergleich dieser Ergebnisse mit den Informationen zu den Saunavorlieben zeichnete sich ein deutlicher Zusammenhang ab, berichten die Forscher. Er erscheint besonders überzeugend durch den Gradienteneffekt, den sie festgestellt haben.
Im Vergleich zu Männern, die über durchschnittlich einen Saunagang pro Woche berichtet hatten, war bei Probanden, die zwei bis dreimal wöchentlich gingen, das Risiko für ein Ableben durch einen Herzanfall um 22 Prozent geringer. Dieser positive Effekt war offenbar deutlich steigerungsfähig: Diejenigen, die vier bis siebenmal die Sauna besucht hatten, wiesen sogar ein 63 Prozent geringeres statistisches Sterberisiko bei dieser Ursache auf. Bei den anderen Todesursachen stellten die Forscher ähnliche graduelle Zusammenhänge fest.
Auch die Dauer des Saunagangs macht’s
Auch die Zeit, die die Probanden in der Sauna verbrachten, scheint sich ausgewirkt zu haben, berichten die Forscher. Im Vergleich zu Männern, die weniger als 11 Minuten in der Sauna verbrachten, profitierten diejenigen, die 11 bis 19 Minuten in der Hitze dampften, durch eine sieben Prozent geringere Wahrscheinlichkeit für einen tödlichen Herzanfall. Wer hingegen sogar mehr als 19 Minuten in der Sauna verbrachte, gewann satte 52 Prozent, geht aus den statistischen Auswertungen hervor. Ähnliche Zusammenhänge stellten die Forscher auch bei den anderen Todesursachen fest.
Was genau hinter den positiven Effekten des Saunierens steckt ist bisher noch unklar, betonen die Forscher. Dieser Frage sollten nun zukünftige Studien nachgehen. Rita Redberg von der University of California und Chefredakteurin des Magazins JAMA Internal Medicine, in dem die Studie erscheinen ist kommentiert dazu: „Auch wenn wir nicht wissen, warum häufigere Saunagänge das Leben verlängern, scheint nun doch eins klar: Es handelt sich um einen sehr sinnvolle Zeitinvestition“, so die Wissenschaftlerin.