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Das Rauschen kam nicht vom Taubendreck – Lösung

Allgemein

Das Rauschen kam nicht vom Taubendreck – Lösung
Nichts weniger als das „Restleuchten“ des Urknalls vor 13,7 Milliarden Jahren hatten die Physiker Arno PENZIAS (*26. April 1933) und Robert Woodrow Wilson entdeckt. Ständige Leser von bild der wissenschaft kennen das vermeintliche Störgeräusch, das die beiden ärgerte, unter dem Namen „Kosmische Hintergrund¬strahlung“. Diese Strahlung entspricht einer mittleren Temperatur von etwa drei Kelvin über dem absoluten Nullpunkt und ist im gesamten Weltall gleich verteilt.

Wilson und der in München geborene Penzias, der 1939 vor den Nazis zunächst nach England und dann in die USA emigrierte, horchten 1965 in Diensten der Bell Labs in Holmdel/New Jersey mit einer hoch­empfind­­lichen Antenne in den Weltraum. Im Mikro­wellen­bereich des elektromagnetischen Spektrums gab ihnen ein konstantes Rauschen, das aus allen Raumrich­tungen kam, Rätsel auf. Sie dachten an eine Störungsquelle in ihrer Anlage – inklusive eines Tauben­paars, das in der Antenne nistete – oder in der Umgebung, beispielsweise in der nahen Metropole New York. Doch sie fanden die Störungsquelle nicht.

Nobelpreis – aber nicht für alle

Während eines Telefonats mit dem MIT-Astronomen Bernard Burke berich­te­te Penzias beiläufig von dem mysteriösen Mikrowellenrauschen. Burke schaltete sofort und sah die Verbindung zur Forschungsarbeit der Gruppe um Robert Dicke und Jim Peebles an der Princeton University: Diese Astronomen suchten – bislang vergeblich – nach der Kosmischen Hinter­grundstrahlung, die bereits 1948 von den Physikern Ralph Alpher, George Gamow und Robert Herman vorausgesagt worden war. Burke brachte die Teams zusammen. Noch 1965 publizierten Penzias, Wilson und Dicke gemeinsam in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal die Entdeckung des „Störge­räuschs“ sowie die korrekte Deutung.

Ungeachtet ihrer ursprünglichen Ahnungs­losigkeit erhielten Penzias und Wilson 1978 den Nobelpreis für Physik. Dicke und Peebles schauten in den Mond – auch der aufmerksame Bernard Burke, der den anderen zu wissenschaft­lichem Ruhm verholfen hatte, ging leer aus.

© wissenschaft.de
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