In den Vereinigten Staaten sind die Umweltfolgen des Frackings ein intensiv bearbeitetes Forschungsthema. Aufgrund der großen Zahl von Bohrungen liegen statistisch repräsentative Erfahrungswerte vor. So analysierte die Geowissenschaftlerin Susan Brantley von der Universität von Pennsylvania in University Park 6466 Bohrungen, von denen 219 (3,4 Prozent) Methan-Leckagen aufwiesen. Eine Studie von Forschern der Cornell-Universität in Ithaca von rund 41 000 Bohrlöchern ergab sogar einen Leckanteil von 6 Prozent.
Tatsächlich lässt sich im Trinkwasser bestimmter Regionen eine bis zu sechsfach erhöhte Methan-Konzentration nachweisen. Als Ursache der Verunreinigung gelten vor allem Defekte an den aus Zement bestehenden Verschalungen der Bohrlöcher. Immer wieder gibt es aber auch unabhängige Untersuchungen, die zeigen, dass zumindest ein Teil des Methans aus natürlichen Quellen stammt – etwa wenn das Trinkwasser in sumpfigen Feuchtgebieten gewonnen wird.
Die Befürworter hoffen genau wie die Gegner des Frackings auf eine vom Kongress in Auftrag gegebene Studie der US-Umweltbehörde Environmentel Protection Agency, deren Veröffentlichung ursprünglich 2014 geplant war. Die Untersuchungen ziehen sich jedoch hin. Inzwischen werden die Ergebnisse erst für 2016 erwartet. Deutsche Geologen bezweifeln in der Mehrzahl ohnehin, dass die Forschungsergebnisse aus den USA auf Deutschland übertragbar sind.