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Wie Seemonster-Babys zur Welt kamen

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Wie Seemonster-Babys zur Welt kamen
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Künstlerische Darstellung der Geburt von Mosasauriern. Illustration by Julius T. Csotonyi
Er gilt als der „T. rex der Meere“: Vor bis zu 65 Millionen Jahren jagte der monströse Mosasaurus durch die Ozeane der Kreidezeit. Die Merkmale dieser Echsen sind durch Fossilienfunde gut belegt, doch bisher blieb unklar, wie sie ihren Nachwuchs hervorbrachten. Nun legen neu entdeckte Babys-Fossilien der Seemonster nahe, dass die Mosasaurier nicht etwa Eier am Strand legten, sondern ihre Kleinen auf hoher See lebend zur Welt brachten.

Die Ära der Mosasaurier umfasste die Zeit von vor 98 Millionen Jahren bis zum großen Massensterben vor etwa 65 Millionen Jahren. Ähnlich wie die heutigen Meeressäuger waren sie ursprünglich aus Landtieren hervorgegangen. Die Extremitäten der vermutlich waranartigen Vorfahren der Mosasaurier hatten sich im Zuge der Anpassung an die aquatische Lebensweise zu Flossen umgewandelt. Es entstanden einige unterschiedliche Arten, von denen die größten Längen von bis zu 17 Metern erreichten. Ihr langgestreckter Schädel war mit einem sehr kräftigen Kiefer ausgestattet, in dem scharfe Zähne saßen. Damit machten sie Jagd auf die Meerestiere der kreidezeitlichen Ozeane.

Robbten die Riesen auf den Strand?

„Die Mosasaurier gehören zu den am besten untersuchten Tiergruppen des Mesozoikums, sagt Daniel Field von der Yale University, „doch bisher blieb unklar, wie sie ihre Babys zur Welt brachten“. Möglich erschien, dass sie ähnlich wie Schildkröten auf den Strand robbten, um Eier zu legen. Allerdings gab es schon Hinweise darauf, dass sie lebendgebärend gewesen sein könnten. Von den ebenfalls im Meer lebenden Ichtyosaurien ist dies beispielsweise eindeutig belegt.

Was man erst für Vogel-Fossilien hielt…

In ihrer Studie beschreiben die Forscher nun Fossilien von den jüngsten Mosasauriern, die jemals gefunden wurden. Field und seine Kollegen haben sie in der Sammlung des Yale Peabody Museums aufgestöbert. „Diese Fossilien wurden schon vor über 100 Jahren gesammelt. Man hatte aber bisher angenommen, es handle sich um die Überreste von urtümlichen Meeresvögeln“, sagt Field. Doch den Forschern zufolge war die geringe Größe, das einzige, das zu Vögeln passte: Charakteristische Merkmale belegten eindeutig, dass es sich um neugeborene Mosasaurier gehandelt hat.

Lebendgeburt im offenen Meer

Besonders interessant war bei dem Fund außerdem, dass er aus einer Sedimentschicht stammte, die dem offenen Meer zuzuordnen ist. Das heißt, die Baby-Mosasaurier schwammen nicht in Küstennähe umher, als sie starben, sondern im offenen Ozean. Den Forschern zufolge legt dies wiederum nahe, dass sie wohl nicht an einem Stand aus Eiern geschlüpft sind, sondern von ihrer Mutter auf hoher See lebend zur Welt gebracht worden waren. Co-Autor LeBlanc von der University of Toronto resümiert: „Im Gegensatz zu klassischen Theorien weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass Mosasaurier weder Eier an Stränden legten noch ihre Neugeborenen in geschützten küstennahen Gewässern zur Welt brachten“, so der Paläontologe.

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Originalarbeit der Forscher:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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