Das Wahlgeheimnis gilt nicht nur beim Gang zur Urne. Auch in Partnerschaften ist die politische Gemengelage oft undurchschaubar. Eine Umfrage der Partnervermittlung Parship unter 700 Paaren ergab 2013, dass 19 Prozent der Menschen, die in einer Beziehung leben, die politische Einstellung ihres Partners nicht kennen und nicht wissen, welche Partei er wählt. Ein Viertel der deutschen Paare spricht nicht über Politik. Dieses Ergebnis deckt sich mit den Erkenntnissen des amerikanischen Politik-wissenschaftlers Alan S. Zuckerman, der bereits 2005 Daten der Langzeitstudie „Sozio-Oekonomisches Panel“ analysiert hatte. Verändert hat sich den beiden Studien zufolge der unausgesprochene politische Konsens: Bei Zuckerman unterstützten noch 42 Prozent der Paare dieselbe Partei, laut Parship-Umfrage wählen derzeit 33 Prozent der Paare gleich.
Zu Beginn einer Beziehung ist die politische Wetterlage meist instabil, weil nur wenige junge Leute eine feste Position haben. Mit dem Alter und den gemeinsam verbrachten Jahren steigt der Konsens. Während bei den 18- bis 29-Jährigen laut Parship 20 Prozent dieselbe Partei wählen, sind es bei den 50- bis 65-Jährigen 39 Prozent. Zuckerman sah die politische Übereinstimmung nach 18 Jahren Beziehung deutlich steigen und nach 28 Jahren Ehe war sie auf dem Höhepunkt.