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Totale Mondfinsternis verspricht grandioses Farbschauspiel

Astronomie|Physik

Totale Mondfinsternis verspricht grandioses Farbschauspiel
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Der „Sofi1999“ folgt die „Mofi2000“: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ereignet sich die erste totale Mondfinsternis des neuen Jahrtausends.

Profi- und Amateur-Astronomen in Westeuropa und beiden Teilen von Amerika freuen sich auf ein beeindruckendes Schauspiel. Wenn keine Wolken die Sicht stören, sollte die Mondfinsternis eine der hellsten der letzten zehn Jahre sein: Selbst in der totalen Phase, wenn der Mond durch den Kernschatten der Erde wandert, wird noch Licht von der Erdatmosphäre gefiltert und auf den Mond gestreut.

Meistens leuchtet der Erdtrabant dann in verschiedenen Farbtönen, die irgendwo zwischen Dunkelbraun, Ziegelrot und Schwefelgelb liegen. Manchmal sind aber auch grünliche und bläuliche Farbtöne im Übergangsbereich vom Teilschatten (der Penumbra) zum Kernschatten (Umbra) zu sehen.

Die Farben einer Mondfinsternis können Meteorologen nützlich sein, weil sie ihnen Aufschlüsse über die Verhältnisse in der Atmosphäre geben – zum einen verändern Wolken und Stürme das Licht, zum anderen Staubteilchen, die von Vulkanen ausgestoßen werden: 1991 schleuderte der Vulkan Pinatubo auf den Philippinen so viel Staub und Aerosole in die Luft, dass die Erdatmosphäre einen größeren Teil des Sonnenlichts als sonst direkt wieder ins All reflektierte.

Die Folge: Der Mond war in den folgenden Jahren bei totalen Eklipsen kaum zu sehen. Inzwischen haben Messungen ergeben, dass die Atmosphäre seit 1998 von dem Vulkanstaub gereinigt ist. Außerdem befindet sich der Mond zurzeit gerade besonders nahe an der Erde, so dass er verhältnismäßig groß am Himmel erscheint. Das Lichtspiel zwischen den verschiedenen Bereichen des Schattens sollte deshalb gut sichtbar sein.

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„Es ist, als würde man alle Sonnenaufgänge und -untergänge der Welt gleichzeitig sehen“, sagt Bradley Schaefer, ein Astronom von der Yale University. Im Gegensatz zu einer Sonnenfinsternis sind für eine Mondfinsternis keine besonderen Vorkehrungen zu treffen: Man kann den Mond ohne Brille oder andere Hilfsmittel anschauen und muss auch keinen besonders dunklen Ort aufsuchen: Selbst mitten in einer Großstadt dürfte der verdunkelte Mond noch hell genug sein.

In Deutschland ist die Mondfinsternis nur etwas für Frühaufsteher: Die totale Phase beginnt um 5:05 Uhr und endet um 6:22 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt steht der Mond schon ziemlich tief, so dass er durch die bekannte Täuschung eindrucksvoll groß über dem Horizont schweben dürfte. Insgesamt dauert die Finsternis vom Eintritt des Mondes in den Kernschatten bis zum Austritt daraus dreieinhalb Stunden. Die Schlussphase der Finsternis wird von Europa aus jedoch nicht mehr zu sehen sein, weil der Mond dann schon untergegangen ist. Schon mit einem einfachen Teleskop sollte es möglich sein, die Mondfinsternis zu fotografieren. Tipps dazu finden Sie hier.

Hobby-Sterngucker sollten sich das Schauspiel nicht entgehen lassen: Die nächste von Europa aus sichtbare totale Mondfinsternis lässt noch ein Jahr auf sich warten – bis zum 9. Januar 2001.

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