Die Nützlinge arbeiten dabei nach ganz verschiedenen Prinzipien. Bei Marienkäfern und Killerfliegen sind sowohl die Erwachsenen als auch ihre Larven räuberische Fleischfresser. Schlupfwespen sind dagegen Brutparasiten. Sie legen ihre Eier in die Eier oder die Larven von Schädlingen wie der Weißen Fliege.
Nun erobern Marienkäfer & Co neue Märkte. Nach Gärtnern, Obstbauern und Schweinemästern haben auch Banken und Versicherungen die kleinen Killer entdeckt. Viele Firmen haben ihre Geschäftshäuser mit Pflanzen ausgestattet, um die Luft zu verbessern und die Büroräume wohnlicher zu gestalten.
Nach kurzer Zeit aber finden sich dort regelmäßig auch Schmierläuse und Thripse ein, die aus grünen Oasen schnell braune, struppige Pflanzenskelette machen können. Insektizide wollen gesundheitsbewußte Manager und Sachbearbeiter in ihren Arbeitszimmern ungern einsetzen. Obendrein sind zum Beispiel einige Arten von Schmierläusen längst resistent gegen die meisten Pflanzenschutzmittel.
Deshalb holen sich die Pflanzenfreunde immer häufiger professionelle Schädlingsbekämpfer, die mit Blumenwanzen oder Marienkäfern die verhaßten Untermieter beseitigen. Außerdem kaufen sie ihre Innenraum-Begrünung – wie sie bei Gärtnern heißt – in Betrieben, die ihre Pflanzen schon in der Gärtnerei mit Nützlingen schützen und somit pestizidfrei arbeiten. „Dieses Geschäft boomt geradezu“, sagt Albert.