Sommergewitter nach einem heißen Tag entstehen eher über trockenen Gebieten als über feuchten. Zu diesem überraschenden Befund kommt eine internationale Studie um Christopher M. Taylor vom Center for Ecology and Hydrology im britischen Wallingford.
Typische Sommergewitter sind auf kleine Gebiete beschränkt. Sie entstehen, wenn heiße Luftmassen vom Boden aufsteigen und hohe Niederschlagswolken bilden, die schließlich abregnen. Bisher dachten die Meteorologen, dass dieser „konvektive“ Niederschlag durch feuchte Böden begünstigt wird, da dort mehr Wasser verdunstet. Doch tatsächlich ist es genau umgekehrt, erklärt Co-Autor Wouter Dorigo von der Technischen Universität Wien: „Wir haben Daten verschiedener Satelliten ausgewertet, die auf der ganzen Welt die Bodenfeuchte gemessen haben. Diese Daten weisen darauf hin, dass konvektiver Niederschlag eher über trockenen Böden auftritt.“
Die Erklärung für diesen Widerspruch zu den bisherigen Computermodellen haben die Wissenschaftler allerdings noch nicht gefunden. Denkbar wäre laut Dorigo, dass sich die Luft über trockenen Gebieten leichter aufheizt und es dadurch zu einer intensiveren vertikalen Luftbewegung kommt.