Die Zahl der Studien, die wegen Betrugs oder Fälschung zurückgezogen wurden, hat sich in den vergangenen 35 Jahren verzehnfacht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von US-Forschern um Arturo Casadevall vom Albert Einstein College of Medicine in New York. Sie hatten dafür 2047 zurückgezogene Studien der Medizin und Lebenswissenschaften, an deren Veröffentlichung Fachzeitschriften Zweifel hatten und deshalb überprüfen ließen, genauer unter die Lupe genommen. Bei 67,4 Prozent der aktuellen Studien lag wissenschaftliches Fehlverhalten inklusive Betrug vor. Bei 21,3 Prozent lautete die Begründung für den Rückzug der Papiere Irrtum, bei 14,2 Prozent Doppelpublikation, und 9,8 Prozent waren Plagiate. Die Studien stammten aus 56 Ländern. Drei Viertel der zurückgezogenen Arbeiten kamen aus den USA, Deutschland, Japan und China.
Casadevall macht für die Zunahme der Fälschungen vor allem den gestiegenen Druck auf die Forscher verantwortlich, in möglichst kurzer Zeit so viel wie möglich zu publizieren.