Seitensprünge sind in „Zweierbeziehungen” von vielen Säugetieren und Vögeln an der Tagesordnung – offensichtlich aber nicht bei Kojoten, denn die sind zu 100 Prozent monogam. US-Forscher um Stanley D. Gehrt von der Ohio State University in Columbus kamen zu diesem überraschenden Ergebnis, nachdem sie in der Umgebung von Chicago DNA-Proben von 236 Kojoten genommen hatten.
In der Region leben 1000 bis 2000 Kojoten – das sind zwischen 2 und 6 Tiere pro Quadratkilometer, was einer relativ hohen Populationsdichte entspricht. Die Wissenschaftler hatten vermutet, dass durch die enge Nachbarschaft der Reviere Partnerwechsel häufig sind. Doch das Gegenteil war der Fall. Die Analyse der DNA von 96 Jungen aus 18 Würfen und der Vergleich mit dem elterlichen Erbgut ergaben, dass es zu keinem einzigen Seitensprung gekommen war. Offenbar bleiben die Kojotenpaare so lange zusammen, bis einer der Partner stirbt. Die Tiere werden im Durchschnitt sechs Jahre alt.
Gehrt vermutet: Das streng monogame Verhalten der Tiere hat entscheidend dazu beigetragen, dass sie sich erfolgreich in dicht besiedelten Gebieten ausbreiten konnten. „Männchen und Weibchen kümmern sich gleichermaßen intensiv um den Nachwuchs und bleiben immer zusammen”, sagt er. „Das hilft, das Überleben der Jungen zu sichern.”