Eine mögliche Therapie gegen Fettleber-Erkrankungen, die nicht durch starken Alkoholkonsum verursacht sind, haben Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg vorgestellt. Die Mediziner um Anita Pathil-Warth haben einen Wirkstoff entwickelt, der im Tierversuch bereits erfolgreich getestet wurde.
Nach Schätzungen von Experten leidet in Deutschland etwa jeder fünfte Erwachsene an einer nichtalkoholischen Leberverfettung. Wie sie genau entsteht, ist noch unklar. Die Krankheit kann Entzündungen (Fettleber-Hepatitis), Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs auslösen. Meist sind die Betroffenen übergewichtig. Eine gezielte Therapie gibt es bisher nicht. Man versucht, die Krankheit mit Gewichtsreduzierung und einer genauen Einstellung von Blutzucker und Fettstoffwechsel in den Griff zu bekommen.
Pathil-Warth kombinierte jetzt die Substanzen Ursodeoxycholsäure (UDCA) und Lysophosphatidylethanolamid (LPE) zu einem vielversprechenden Medikament. LPE – ein sogenanntes Phospholipid – ist ein entzündungshemmender natürlicher Bestandteil der Zellhüllen im Körper, UDCA wird häufig bei Erkrankungen von Leber und Galle verschrieben. Im Versuch an Mäusen mit nichtalkoholischer Fettleber zeigte sich, dass der neue Wirkstoff die Leberwerte verbesserte, die Fetteinlagerungen reduzierte und die Entzündungsreaktionen abklingen ließ. Jetzt arbeiten die Forscher daran, den Wirkstoff in Tablettenform zu bringen, um ihn an Menschen testen zu können.