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Amerikanische Zahlen

Allgemein

Amerikanische Zahlen

Mein Neffe Martin studiert Betriebswirtschaftslehre. In den ersten beiden Semestern war er an der Universität Köln eingeschrieben und wohnte im Hotel Mama. Meine Schwester bereitete ihm das Frühstück zu, gab ihm Essen für den Tag mit, machte sein Bett und wusch seine Wäsche. Dann ging Martin für ein Jahr an die University of Wyoming und lernte, auf eigenen Beinen zu stehen. Letzte Woche kam er zurück, und meine Schwester hatte die ganze Familie zu einer Willkommensfeier eingeladen. „Ist denn in Amerika wirklich alles so anders als hier bei uns?“, fragte mein Vater beim Kaffee. „Ich kann mir zwar vorstellen, dass in Burkina Faso, Kiribati oder der Mongolei das Leben nach völlig anderen Regeln abläuft, aber in den USA dürfte es doch keine großen Unterschiede zu Europa geben.“ „Wenn du diese Länder mit Amerika vergleichst, hast du natürlich recht“, erwiderte Martin. „ Trotzdem ist einiges anders und sehr gewöhnungsbedürftig, zum Beispiel das Maßsystem.“ „Was meinst du damit?“, fragte meine Frau. „Die Amerikaner geben beispielsweise Entfernungen nicht in Kilometern an, sondern in Meilen, Gewichte nicht in Kilogramm, sondern in Pfund und Temperaturen nicht in Grad Celsius, sondern in Grad Fahrenheit. Selbst Zahlen schreiben sie anders als wir Europäer.“ „Wie?“, fragte meine Tochter Inga erstaunt. „Benutzen sie etwa nicht die arabischen Ziffern?“ „Doch, das schon.“ Martin lachte. „Aber sie setzen bei ihren Zahlen kein Dezimalkomma, sondern einen Dezimalpunkt. Außerdem lassen sie häufig die führende Null vor dem Dezimalpunkt fort. Das heißt, wenn ein Europäer 0,4 schreibt, würde ein Amerikaner 0.4 oder .4 schreiben.“ Martin schrieb die Zahlen auf den Rand einer Zeitung und hielt sie in die Runde. „Auch periodische Dezimalbrüche schreiben sie meistens anders als wir“, fuhr er fort. „In Europa wird die Periode mit einem Überstrich gekennzeichnet. So hat beispielsweise 1/7 als Dezimalbruch die Form 0,142557. In Amerika kennzeichnet man die erste und die letzte Stelle einer Periode mit je einem aufgesetzten Punkt. Somit wird 1/7 als .142557 geschrieben. Ist die Periode nur eine Ziffer lang, werden Start- und Zielpunkt zusammengezogen, und es wird nur ein einziger Periodenpunkt gesetzt.“ „Diese Unterschiede sind doch nicht der Rede wert“, sagte Inga schnippisch. „Aber wer keine Spiegeleier braten kann, hat natürlich auch Probleme mit der Grundschulmathematik.“ Meine Tochter hat keine besonders hohe Meinung von jungen Männern im Allgemeinen und von ihren Cousins im Besonderen. „Fräulein Naseweis ist natürlich eine perfekte Mathematikerin!“, giftete Martin zurück. „Da kannst du sicherlich folgende Grundschulaufgabe sekundenschnell lösen: Bilde aus den sieben Ziffern 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0 sowie acht Punkten amerikanische Zahlen, deren Summe genau 82 ergibt. Du musst dabei alle sieben Ziffern und alle acht Punkte verwenden, darfst aber kein einziges weiteres Symbol hinzufügen. Außerdem darfst du die Ziffern nicht als Exponenten benutzen.“ Doch Inga ließ sich nicht in die Falle locken und versuchte gar nicht erst, das Problem zu lösen. Martins Rätsel hat mehrere Lösungen, aber um die geht es hier nicht. Uns interessiert nur die größte Zahl, die in einer dieser Lösungen vorkommen kann. Wissen Sie, wie diese Zahl lautet?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 30. April 2013 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 04|13″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Juli-Heft 2013 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

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Das gibt es zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden fünf Exemplare des Buchs „Vom Nichts zur Erkenntnis“ von Harald Rösner, erschienen im Verlagshaus Schlosser, ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Neuro- und Entwicklungsbiologe beschreibt die Geschichte des Universums – vom Urknall über die Physik der Sterne und die Entstehung des Lebens bis zur Evolution des Menschen – zugleich tiefgründig und humorvoll in Gedichtform. Diese Fortsetzung und Aktualisierung der Naturgeschichte in der Tradition von Lukrez basiert auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Rösner unterhaltsam aufbereitet und originell in Reime gebracht hat.

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

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