Vor einer deutlichen Zunahme der Hitzerekorde durch den Klimawandel warnt eine Studie deutscher und spanischer Forscher. Bereits jetzt sei die Zahl der Rekord-Hitzemonate weltweit fünf Mal so hoch wie ohne Erderwärmung zu erwarten, sagt das Team um Dim Coumou vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Die Temperaturextreme verursachen Todesfälle, große Waldbrände und Ernteverluste. „Gesellschaft und Ökosysteme“, sagt Coumou, „sind an solche Rekordtemperaturen nicht angepasst.“
Als Beispiele nennt er die Hitzewellen 2003 in Europa, 2009 in Australien, 2010 in Russland und 2012 in den USA. In Australien herrschte übrigens auch Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres extreme Hitze. Die Untersuchung der Wissenschaftler basiert auf monatlichen Temperaturdaten aus 131 Jahren von mehr als 12 000 Orten auf der Welt. Ein speziell entwickeltes statistisches Modell ermittelte daraus die Zunahme der Hitzeextreme im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Die Wissenschaftler postulieren: Setzt sich die Erderwärmung fort, wird die Zahl neuer Monatsrekorde in 30 Jahren schon 12 Mal so hoch sein wie ohne Klimawandel.
Unterdessen hat eine andere Studie neue Erkenntnisse über einen weiteren Klimawandel-Faktor erbracht: Ruß. Der schwarze Kohlenstoff ist nach der Untersuchung eines internationalen Wissenschaftlerteams der zweitgrößte Klimakiller nach Kohlendioxid. Ruß entsteht vorwiegend durch die Verbrennung von Holz und Kohle in Industrie und Haushalt, aber auch durch Dieselmotoren.
Die Forscher um Tami Bond von der University of Illinois in Urbana-Champaign hatten sich vier Jahre lang mit der Rolle von Ruß im Klimasystem beschäftigt, Modelle entwickelt und sie mit weltweiten Messungen unter anderem von Satelliten verglichen. Das Ergebnis: Eine Reduzierung der Ruß-Emissionen könnte die Erderwärmung zumindest kurzfristig verlangsamen. Das Problem ist, dass die meisten Emissionen aus weniger entwickelten Ländern stammen, denen es an modernen Technologien mangelt, um den Ausstoß zu reduzieren.