Der Mediziner Andreas Engert vom Universitätsklinikum Köln ist mit dem Paul- Martini-Preis ausgezeichnet worden, der mit 25 000 Euro dotiert ist. Der 1959 geborene Forscher wird geehrt für neue Therapieformen des Hodgkin-Lymphoms, einer Form von Lymphknotenkrebs.
An diesem Krebs erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 2500 Menschen neu. Dabei kommt es zu schmerzlosen Schwellungen der Lymphknoten. Vor 30 Jahren galt die Krankheit noch als unheilbar, inzwischen gehört das Hodgkin-Lymphom zu einer der Krebsformen mit den besten Heilungschancen. Behandelt wird es mit Chemotherapie und Bestrahlungen. Da dies aber zu Spätfolgen wie Leukämie oder Herz- und Lungenerkrankungen führen kann, hat Engert Therapiepläne ausgearbeitet, die mit geringeren Dosen das Lymphom genauso gut bekämpfen, für die Patienten verträglicher sind und daher inzwischen zum internationalen Standard gehören. Außerdem war Engert mit seinem Team maßgeblich an der Entwicklung eines neuen Medikaments gegen das Hodgkin-Lymphom beteiligt: Brentuximab Vedotin. Dieser Wirkstoff heftet sich nur an Tumorzellen an und zerstört sie. Andere Körperzellen werden dagegen fast nicht beeinträchtigt.