Wenn Menschen älter werden, schrumpfen sie. Das hat mehrere Gründe: Muskelvolumen und Knochendichte nehmen ab, und der Körper verliert Wasser, was die Wirbelsäule stärker zusammensacken lässt. Diese sogenannte vertebrale Deformierung wird durch Krankheiten wie Osteoporose und Arthritis verstärkt. Der Schrumpfungsprozess beginnt etwa ab dem 40. Lebensjahr und beträgt bis zum Alter von 70 Jahren durchschnittlich 3,8 Zentimeter. Doch nicht jeder wird in gleichem Maße kleiner, wie Forscher um John Strauss von der University of Southern California in Los Angeles und Yaohui Zhao von der Universität Peking entdeckt haben. Erstaunlicherweise schrumpfen Menschen mit höherer Bildung weniger.
Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler die Daten einer Langzeitstudie von über 17 700 Chinesen ausgewertet, die zu Beginn der Untersuchung mindestens 45 Jahre alt gewesen waren. Es zeigte sich, dass die Absolventen einer Mittelschule im Alter durchschnittlich rund zwei Zentimeter größer blieben als „ ungebildete“ Teilnehmer.
Strauss und Zhao können sich das damit erklären, dass mit einer höheren Bildung meist ökonomisch bessere Verhältnisse und damit ein gesünderer Lebensstil einhergehen. Dieser könne dazu beitragen, dass Krankheiten wie Arthritis oder Osteoporose weniger oder zumindest nicht so gravierend auftreten.