Warum geht es manchen Altershirndruck-Patienten trotz Ventil nicht besser?
Teilweise werden in Kliniken Ventile verwendet, die schon in den 1960er-Jahren entwickelt wurden und nicht auf einen Wechsel zwischen liegender und aufrechter Körperhaltung reagieren können. Deshalb muss der Durchfluss durch den Schlauch in den Bauch fast verschlossen werden, damit im Stehen nicht zu viel Wasser abfließt. Das bedeutet aber auch, dass nachts im Liegen nicht genug Wasser abgeleitet wird.
Warum werden diese Ventile dann noch eingesetzt?
Aus Kostengründen: Die preiswerte 60er-Jahre-Variante kostet zwischen 200 und 600 Euro. Moderne hydrostatische Ventile verfügen über eine sogenannte Gravitationseinheit, mit der sie sowohl in liegender als auch in aufrechter Körperhaltung funktionieren. Sie kosten zwischen 1600 und 2000 Euro. Unabhängig davon, welches Ventil eingebaut wird, erhält die Klinik eine Pauschale von etwa 4000 Euro pro Eingriff. Die Krankenhäuser, die moderne Ventile benutzen, zahlen also jedes Mal drauf.
Wie viele Patienten erhalten noch die alten Ventile?
Laut Statistik erhalten 10 000 Patienten mit Altershirndruck im Jahr ein altes Shunt-System. Meines Wissens bekommt nur jeder Zehnte ein modernes hydrostatisches Ventil.
Wie können Patienten sichergehen, dass sie ein neues Ventil erhalten?
Jeder Patient hat das Recht auf freie Wahl des Behandlungsortes. Bei einem Sprechstundentermin in der Klinik kann er erfragen, welcher Ventiltyp verwendet wird, und sich entsprechend entscheiden.