Gekippt und verzogen
Crantor nutzt allerdings nicht ganz exakt die gleiche Bahn um die Sonne wie Uranus. Sein Orbit ist im Vergleich zu dem von Uranus leicht verschoben und zudem etwas geneigt. Würde man auf Uranus reisen, sähe es daher aus, als käme Crantor dem Planeten immer wieder auf einer hufeisenförmigen Bahn näher und würde sich dann wieder etwas entfernen. Diese Instabilität des Orbits komme durch den Einfluss des nahen Saturns zustande, erläutert Carlos de la Fuente Marcos.
Ähnlich wie Crantor zieht auch der zweite Begleiter von Uranus, ein Asteroid namens 2010 EU65, seine Bahnen. Auch er braucht ziemlich genau 84 Jahre für seine Reise um die Sonne, und auch er scheint sich dem Planeten auf einer hufeisenförmigen Bahn zu nähern und sich wieder zu entfernen. Seine Bahn ist jedoch weniger exzentrisch als Crantors, so dass die Unterschiede in der Annäherung nicht ganz so ausgeprägt ausfallen. Ansonsten ist eher wenig über den zweiten Kandidaten bekannt: Sein Durchmesser liegt wohl zwischen 30 und 90 Kilometern und seine Oberflächenhelligkeit kann sowohl der eines dunklen Nadelwaldes als auch der von Eisschollen ähneln.
Getreuer Begleiter
Der Orbit von 2011 QF99, dem dritten im Bunde, ähnelt der des Uranus am stärksten. Der etwa 60 Kilometer große Brocken erscheint eher dunkel und ist der erste bekannte Trojaner des Uranus: Er befindet sich auf einem Punkt, an dem der Schwerkraft-Einfluss von Uranus und Sonne genau gleich groß sind. Daher bleibt er seinem Begleiter Uranus immer ein ganzes Stück voraus und hält auch immer etwa den gleichen Abstand.
Vermutlich wird Uranus noch mindestens einige Millionen Jahre zusammen mit seinen drei Begleitern seine Bahnen ziehen. Ob die Orbits der Zentauren auch noch länger stabil bleiben, können die Astronomen bisher noch nicht sagen.