Jahren den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Sterberisiko untersucht. Die Daten umfassten genaue Informationen über die Ernährungsgewohnheiten der Probanden und viele sonstige Parameter ihres Lebensstils. Im Verlauf des Studienzeitraums von etwa 13 Jahren waren 26.344 der Studienteilnehmer verstorben.
Der Vergleich der Ernährungs-Informationen mit den Todesfällen und ihren Ursachen machte deutlich: Personen, die gewohnheitsmäßig viele verarbeitete Fleischprodukte, wie Wurstwarenoder beispielsweise Schinken verzehren, haben ein erhöhtes Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an Krebs zu sterben. Die Ursache für diesen Zusammenhang sehen die Wissenschaftler in der Herstellung von verarbeiteten Fleischprodukten: Durch Salzen, Pökeln oder Räuchern bilden sich gesundheitsschädliche Stoffe wie Nitrosamine. Sie könnten die Ursache für die erhöhten Krebsfälle bei Wurstliebhabern sein. Verarbeitete Fleischprodukte sind darüber hinaus auch reich an gesättigten Fetten, die wiederum mit dem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen könnten.
Wer es gern deftig mag, ist sowieso oft kein Gesundheitsapostel
Bei den Auswertungen wurde auch deutlich: Menschen, die viele verarbeitete Fleischprodukte essen, neigen auch generell zu einem ungesunden Lebensstil. Sie treiben wenig Sport, essen kaum Obst und Gemüse, konsumieren dafür mehr Alkohol und rauchen häufiger. Aber selbst als die Forscher diese Faktoren aus ihren Statistiken herausrechneten, bestätigte sich das zentrale Resultat der Studie: Personen, die jeden Tag mehr als 40 Gramm verarbeitete Fleischprodukte verzehren, haben ein erhöhtes Sterberisiko durch Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Forscher wollen den Menschen den Appetit auf Fleisch allerdings nicht ganz vermiesen. Denn wer nicht übertreibt, darf ruhig auch mal etwas Deftiges genießen: Ein mäßiger Konsum bis zu durchschnittlich 40 Gramm pro Tag hat kein erhöhtes Sterberisiko zur Folge, fasst Rohrmann die positive Botschaft der Studie zusammen. Auch Fleisch kann zur Versorgung mit wichtigen Nährstoffen beitragen, betonen die Forscher. Beispielsweise versorgt es den Körper mit B-Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen. Aber Wurstberge sind zum Decken dieses Bedarfs eben keinesfalls notwendig.