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Fiebern auf die Sonnenfinsternis

Astronomie|Physik

Fiebern auf die Sonnenfinsternis
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Der Mond direkt vor der Sonne. Foto: Thomas Willke
Wolken über dem Strand von Ellis Beach ließen die bdw-Reisegruppe lange zweifeln, ob sie die erhoffte Sonnenfinsternis sehen würden. Doch dann riss der Himmel auf ? und sorgte für ein einzigartiges Erlebnis.

Was für ein perfekter Morgen! Wir sind um 3 Uhr nachts in den Bus gestiegen und zum Strand Ellis Beach gefahren, der recht einsam auf halber Strecke zwischen Cairns und Port Douglas liegt. Der ideale Beobachtungspunkt für diese Sonnenfinsternis ist ein Strand, da der Mond die Sonne berührt, kaum dass sie aufgegangen ist. Ellis Beach passt perfekt. Abseits gelegen, groß, so dass es genug Platz für alle Sonnenfreunde gibt ? das hoffen wir zumindest. Und damit wir den besten Platz bekommen, fahren wir früh los.

Kaum haben wir den Strand betreten, (der um 3.30 Uhr fast leer ist) huschen überall Krabben über den Sand. Diese Tiere jagen hier während der Ebbe. Wir suchen uns schöne Plätze und genießen die Nacht. Wir liegen in der warmen Tropenluft im Sand, über uns der Sternenhimmel des Südens, im Norden die paddeln die ?3 Brüder in einem Kanu?, Sternschnuppen schießen an uns vorbei, die Wellen des Pazifiks brechen sich am Strand und während es im Südosten langsam heller wird, setzt ein warmer Südwind ein und zieht den Strand entlang. Dann beginnen die Vögel zu singen, Kakadus krächzen im Wald. Nur wenige andere Sonnenfinsternisfans haben den Weg nach Ellis Beach gefunden.

Alles ist wunderbar. Wenn da nur nicht diese Wolken wären. Sie liegen genau da, wo die Sonne aufgehen soll, und direkt daneben liegt noch eine Wolkenbank. Doch dann bricht eine Lücke auf. Es ist 05.40 Uhr. Die Sonne kommt hinter dem Horizont hervor, jetzt sollte sich der Mond gleich langsam vor die Sonne schieben. Doch stattdessen schieben sich erst kleine, dann große Wolken vor unser Zentralgestirn. Richtig große Wolken.

Fatalismus macht sich breit. Das war es dann wohl! Wenigstens war es bisher eine tolle Reise.

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30 Minuten passiert nichts Nennenswertes. Doch plötzlich: eine kleine Lücke. Immer deutlicher zeigt sich die Sonne. Der Mond hat sich schon so weit vor die Sonne geschoben, dass wir der Mond wie kurz nach Neumond aussieht. ?t minus 8 Minuten?, ruft unser Astrophysiker Dr. Achim Weiss, ?t minus 7, t minus 6.? Alle sind aufgesprungen. Fiebern und schauen mit ihren Schutzbrillen in die Sonne. Und weg ist sie. Eine kleine schwarze Wolke verdeckt sie. Die Zeit verrinnt. Keiner ruft: ?t minus 1?.

Das Licht wird ockerfarbener. Strand und Wald wirken wie verfremdet.

Bis ?t gleich 0? sind es nur noch wenige Sekunden. Da: eine Lücke. Die Sonne ist wieder da und wird sofort vom Mond verdeckt. Die Korona strahlt. Es ist einfach umwerfend. Im Wald sind die Vögel verstummt. Nur das Meer ist völlig unbeeindruckt.

2 Minuten und eine Sekunde dauert das Schauspiel. Mit dem Fernglas kann man sogar die Protuberanzen sehen. Wie kleine Edelsteine sehen sie aus. Dann erscheint oben links der erste Sonnenstrahl. Wir sind überwältigt. Es war einfach wunderschön. ?Perfekt!?, meint Achim Weiss.

© ===Thomas Willke Zu unserem Reiseblog
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