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Burger bei Kerzenschein und Jazz

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Burger bei Kerzenschein und Jazz
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Der Hamburger.... (Bild: Ericd / Wikipedia)
Bei gedämpftem Licht und ruhiger Musik isst man langsamer, weniger und ist hinterher zufriedener ? auch wenn man gerade Fast Food gegessen hat. Denn nicht nur die Speisekarte unterscheidet Ketten wie McDonalds von feinen Restaurants, auch die Atmosphäre ist eine ganz andere. Das hat Auswirkungen auf das Essverhalten, hat nun der bekannte amerikanische Ernährungspsychologe Brian Wansink zusammen mit Kollegen gezeigt: Grelle Farben und laute Musik spornen die Gäste von Fast-Food-Läden zum schnellen Verzehr an, wodurch oft zu viel gegessen wird.

Wansink, der an der Cornell University arbeitet, und sein Team starteten ihre Studie mit folgender Hypothese: In der entspannten Atmosphäre eines feinen Restaurants würde man mehr bestellen und essen, weil man sich dort länger aufhält. Überraschenderweise mussten sie diese Annahme nach ihrem Experiment jedoch verwerfen. Um das Essverhalten zu untersuchen, bobachteten und befragten sie die Stammgäste eines Fast-Food-Restaurants in Champaign im US-Bundesstaat Illinois. Zuvor hatten sie die eine Hälfte des Lokals umgestaltet. Dort herrschten nun weicheres Licht und softe Jazzballaden, während der andere Teil weiterhin von grellen Farben und lauter Musik dominiert wurde. Die Stammgäste wurden zufällig auf die beiden Bereiche verteilt. Die Wissenschaftler notierten die Zeit, welche die Teilnehmer dort verbrachten, und die Menge des konsumierten Essens. Anschließend befragten sie die Gäste, wie ihnen das Essen geschmeckt hat.

Erstaunlicherweise brachte die längere Verweildauer im feinen Teil des Lokals die Teilnehmer nicht dazu, noch mehr zu bestellen. Alles in allem aßen sie zwar länger, aber weniger als in der hektischen Atmosphäre der typischen Schnellrestaurants und waren am Ende zufriedener mit ihrer Mahlzeit.
Die Forscher schließen daraus: Wenn Fast-Food-Läden wollen, dass ihre Kunden das Essen wirklich genießen, sollten sie ein entspannteres Ambiente schaffen.

Brian Wansink (Cornell University) et al.: Psychological Reports; doi: 10.2466/01.PR0.111.4.228-232 © wissenschaft.de – Gesa Seidel
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