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Was dem Jo-Jo-Effekt den Garaus macht

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Was dem Jo-Jo-Effekt den Garaus macht
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Credit: by-sassi / pixelio.de
Kalorie ist nicht gleich Kalorie! Das ist das Fazit von Ernährungswissenschaftlern, die beliebte Diätkonzepte verglichen haben. Ihr Fokus lag dabei auf dem Effekt der Ernährungspläne auf den unerwünschten Energiesparmodus des Körpers nach einem Gewichtsverlust. Ergebnis: Wer fetthaltige Nahrung reduziert und dafür mehr Kohlenhydrate zu sich nimmt, bleibt am ehesten auf der dickmachenden Sparflamme. Eine Ernährung, die einen übermäßigen Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Mahlzeit verhindert, erhöht dagegen den Grundumsatz an Energie im Körper.

Mühsam abgespeckt – doch leider zeigt die Waage oft bereits kurz nach einer Diät wieder das Ausgangsgewicht oder sogar mehr an. Studien zufolge schafft es nur einer von sechs übergewichtigen Menschen, auch nur zehn Prozent des Gewichtsverlustes länger als ein Jahr zu halten. Die treibende Kraft hinter diesem Jo-Jo-Effekt ist nicht nur mangelnde Disziplin, sondern auch eine Umstellung des Stoffwechsels: Durch eine Diät reduziert der Körper nachhaltig seinen Grundumsatz an Energie. Wer also anschließend wieder ?normal? isst, nimmt die verlorenen Pfunde schnell wieder zu. Wie sich die Ernährungsweise auf diesen unerwünschten Effekt auswirkt, haben die Forscher um Cara Ebbeling vom Boston Children’s Hospital nun systematisch untersucht.

Drei Diäten mit deutlich unterschiedlichen Effekten

An der Studie nahmen 21 übergewichtige Probanden im Alter von 18 bis 40 Jahren teil. Sie hatten durch eine Diät 10 bis 15 Prozent ihres Körpergewichts verloren. Nun folgten sie für jeweils vier Wochen einem von drei Ernährungskonzepten. Eines bestand aus besonders fettarmer Kost, bei der 60 Prozent der täglichen Kalorien aus Kohlenhydraten, 20 Prozent aus Fett und 20 Prozent aus Eiweiß stammten. Das zweite entsprach einer Diät mit einem niedrigen sogenannten glykämischen Index: Dabei stehen Nahrungsmittel auf dem Speiseplan, bei denen die Kohlenhydrate besonders langsam verdaut werden, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Hier stammten 40 Prozent der täglichen Kalorien aus Kohlenhydraten, 40 Prozent aus Fett und 20 Prozent aus Eiweiß. Die dritte Variante entsprach der sogenannten Atkins-Diät, die besonders fett- und eiweißlastig ist: Nur 10 Prozent der täglichen Kalorien stammen aus Kohlenhydraten, 60 Prozent aus Fett und 30 Prozent aus Eiweiß. Während der Diätfolgen überprüften die Forscher den Stoffwechsel der Probanden und auch weitere gesundheitliche Parameter.

Die Auswertungen zeigten, dass die Atkins-Variante, also diejenige mit der geringsten Zufuhr an Kohlenhydraten, den günstigsten Effekt auf den Grundumsatz des Stoffwechsels hatte. Zwischen dieser Form und der fettarmen Ernährungsweise lag ein Unterschied von 300 Kilokalorien, das entspricht der Energie von mehr als einer halben Tafel Schokolade. Dennoch empfehlen die Forscher eher die Diät mit dem niedrigen glykämischen Index, die immerhin noch um rund 200 Kilokalorien besser war als die fettarme Ernährung. Der Grund dafür waren Veränderungen der gesundheitsrelevanten Parameter: Im Vergleich zu den beiden anderen Ernährungsweisen erhöhte die Atkins-Variante den Cortisolspiegel der Probanden, was zu einer Insulinresistenz, also der Vorstufe von Diabetes, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Das zeigt aktuell auch eine Studie eines? Forscherteams. Unterm Strich plädiert Cara Ebbeling deshalb für die Diät mit dem niedrigen glykämischen Index: ?Anders als bei fettarmer und extrem kohlenhydratarmen Ernährungsweisen muss man bei dieser Form nicht ganze Gruppen von Lebensmitteln weglassen, was sie einfacher und gesünder macht?, sagt die Ernährungswissenschaftlerin.

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Cara Ebbeling (Boston Children’s Hospital) et al.: Jama, 2012;307[24]:2627-2634 © wissenschaft.de – Martin Vieweg
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