Drei Diäten mit deutlich unterschiedlichen Effekten
An der Studie nahmen 21 übergewichtige Probanden im Alter von 18 bis 40 Jahren teil. Sie hatten durch eine Diät 10 bis 15 Prozent ihres Körpergewichts verloren. Nun folgten sie für jeweils vier Wochen einem von drei Ernährungskonzepten. Eines bestand aus besonders fettarmer Kost, bei der 60 Prozent der täglichen Kalorien aus Kohlenhydraten, 20 Prozent aus Fett und 20 Prozent aus Eiweiß stammten. Das zweite entsprach einer Diät mit einem niedrigen sogenannten glykämischen Index: Dabei stehen Nahrungsmittel auf dem Speiseplan, bei denen die Kohlenhydrate besonders langsam verdaut werden, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Hier stammten 40 Prozent der täglichen Kalorien aus Kohlenhydraten, 40 Prozent aus Fett und 20 Prozent aus Eiweiß. Die dritte Variante entsprach der sogenannten Atkins-Diät, die besonders fett- und eiweißlastig ist: Nur 10 Prozent der täglichen Kalorien stammen aus Kohlenhydraten, 60 Prozent aus Fett und 30 Prozent aus Eiweiß. Während der Diätfolgen überprüften die Forscher den Stoffwechsel der Probanden und auch weitere gesundheitliche Parameter.
Die Auswertungen zeigten, dass die Atkins-Variante, also diejenige mit der geringsten Zufuhr an Kohlenhydraten, den günstigsten Effekt auf den Grundumsatz des Stoffwechsels hatte. Zwischen dieser Form und der fettarmen Ernährungsweise lag ein Unterschied von 300 Kilokalorien, das entspricht der Energie von mehr als einer halben Tafel Schokolade. Dennoch empfehlen die Forscher eher die Diät mit dem niedrigen glykämischen Index, die immerhin noch um rund 200 Kilokalorien besser war als die fettarme Ernährung. Der Grund dafür waren Veränderungen der gesundheitsrelevanten Parameter: Im Vergleich zu den beiden anderen Ernährungsweisen erhöhte die Atkins-Variante den Cortisolspiegel der Probanden, was zu einer Insulinresistenz, also der Vorstufe von Diabetes, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Das zeigt aktuell auch eine Studie eines? Forscherteams. Unterm Strich plädiert Cara Ebbeling deshalb für die Diät mit dem niedrigen glykämischen Index: ?Anders als bei fettarmer und extrem kohlenhydratarmen Ernährungsweisen muss man bei dieser Form nicht ganze Gruppen von Lebensmitteln weglassen, was sie einfacher und gesünder macht?, sagt die Ernährungswissenschaftlerin.