Die Dichte des Gesteinsplaneten ist damit achtmal so hoch wie die des Gasplaneten ? und das bei Umlaufbahnen, deren Durchmesser sich nur um zehn Prozent unterscheidet. Dieser drastische Dichteunterschied stellt Theorien zur Planetenentstehung auf die Probe. Lange glaubten Planetenforscher, dass alle Planetensysteme wie das Sonnensystem aufgebaut sind, mit Gesteinsplaneten innen und Gasplaneten außen. Dieser Aufbau spiele die unterschiedliche Zusammensetzung der protoplanetaren Scheibe wider, so hieß es.
Inzwischen ist allerdings klar, dass Planeten im Laufe ihrer Geschichte wandern können. Viele Gasplaneten in fremden Sonnensystemen, die so genannten heißen Jupiter, haben sehr enge Umlaufbahnen. Sie müssen von einem Entstehungsort in den äußeren Bereichen eines Sonnensystems irgendwann nach innen gewandert sein. Neuen Modellen zufolge befinden sich die Planeten auch in unserem Sonnensystem heute nicht mehr da, wo sie entstanden sind.
Die Konstellation im Sonnensystem Kepler-36 stellt allerdings nun eine Herausforderung für solche neuen Modelle zur Entstehung von Planetensystemen dar, schreiben Carter und Kollegen. Die Forscher kamen dem seltsamen Paar mit Hilfe des Weltraumteleskops Kepler auf die Spur, das speziell nach Planeten außerhalb des Sonnensystems sucht. Sie spürten die beiden Planeten mit Hilfe einer besonderen Technik auf, die es erlaubt, auch eng zusammenliegende Welten zu erkennen. Dabei konnten sie auch die Eigenschaften der beiden recht präzise bestimmen.
Das System ist 1200 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Sonne Kepler-36a ist zwar ein ähnlicher Stern wie die Sonne, allerdings schon etwas älter. Vermutlich hat sie ihren Wasserstoff-Vorrat schon verbraucht und befindet sich im so genannten Unterriesen-Stadium. Der kleine Planet braucht etwa 14 Tage für einen Umlauf, der größere 16. Alle sieben Umläufe begegnen sie sich an der gleichen Stelle. Ihre Entfernung ist dann nur fünfmal so groß wie der Abstand zwischen Erde und Mond.