Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

bdw an Bord: Nordwärts

Erde|Umwelt

bdw an Bord: Nordwärts
p1000230.jpg
Die Maria S. Merian. Foto: Thomas Willke
Freitag 6.4.2012 Position: 24°35,61? N 079°16,84? W (um 12.00 Uhr Bordzeit = MESZ -6 Stunden) Kurs: DP-Mode: Auto-Positioning Etmal (die in 24 Stunden zurückgelegte Strecke): 15 Seemeilen Durchschnittsgeschwindigkeit: 0,6 Knoten Wetterbericht, 12.00 Uhr: Luftdruck: 1.012 hPa Wind: Westsüdwest 5-6 Beaufort Lufttemperatur: 26,2°C Wassertemperatur: 26,4°C Höhe der Dünung: 2 Meter Gegen 9 Uhr löste das ROV-Team das müde CTD-Team ab. Sie hatten 13 Stunden ? über einen kompletten Tidenzyklus ? die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Meerwassers in über 600 Metern Tiefe direkt über den lebenden Kaltwasserkorallen von Mount Gay gemessen. Es zeigte sich, dass der Ebbstrom kühleres, salzärmeres, aber dafür sauerstoffreicheres Wasser zu den Korallen bringt. Das ROV inspizierte heute zwei dicht benachbarte Hügel, deren Gipfel um die 550 Meter tief lagen. Auch hier entdeckte der Roboter fossile Kaltwasserkorallen und viel Leben auf den Überresten, aber keine lebenden Kolonien – Kaltwasserkorallen scheinen in dieser Region nur zwischen 600 und 630 Metern zu existieren. Inzwischen begann auf dem gesamten Schiff das große Aufräumen. Während die einen noch maßen, mikroskopierten und Arten bestimmten, verpackten die anderen die Proben in Transportbehälter. Überall tauchten Alukisten auf, in denen Messgeräte, Mikroskope, Monitore und Steuerpulte verschwanden. So verwandelte sich die ?Pilotenkanzel? für das ROV von einer Kommandozentrale innerhalb von drei Stunden in ein leeres Labor mit zwei Tischen, einem Abzug und einem Kühlschrank. Die Matrosen bereiteten derweil das Schiff für den nächsten Einsatz vor. Alles, was das nächste Forschungsteam nicht braucht, bauten sie ab. So verschwand das Aussetzgerüst für das Schwerelot. Deckschlosser Helmut Friesenborg machte einen Testlauf mit dem großen Heckgalgen am Heck des Schiffs. Das nächste Team will offenbar Geräte über das Heck ins Wasser lassen. Der letzte Forschungseinsatz auf dieser Tour wurde vom Bathymetriker Paul Wintersteller durchgeführt. Er vermaß noch eine Region nördlich von Mount Gay. Gegen 16 Uhr waren alle Daten ?im Kasten?. Das Fächerecholot wurde aus seinem Schacht im Hangar gezogen und kurz danach aktivierte der Leitende Offizier Björn Maaß den Autopiloten. Neuer Kurs: Nordwärts. Der nächste ?Wegepunkt? für den Autopiloten liegt westlich von Bimini. Der Wind hat aufgefrischt, ebenso der Seegang. Aber dank ihrer Stabilisatoren ? flügelähnlichen Gebilden, die bei Bedarf aus dem Rumpf ausgefahren können ? rollt die Merian nur wenig. Der Unterwasserroboter kehrt von seiner letzten Tauchfahrt zurück an Bord. Anschließend wurde er mit Süßwasser gespült, gereinigt und verpackt. Foto: Thomas Willke Nina Joseph und Lydia Beuck dokumentieren, was das ROV, der Unterwasserroboter, mit an Bord gebracht hat. Foto: Thomas Willke Eine Gorgonie wächst auf den Resten einer anderen Koralle. Gorgonien sind einzeln lebende Kaltwasserkorallen. Jedes ?Blatt? an einem ?Zweig? besteht aus einem Polypen. Um Nahrung zu fangen, fahren sie ihre Tentakel aus und bilden so ein dichtes Netz, durch das vortreibendes Plankton nicht hindurch kommt. Foto: Senckenberg Thomas Willke, Korrespondent von bild der wissenschaft, von Bord der Maria S. Merian Das vollständige Logbuch finden Sie hier 15. März: „Startschwierigkeiten“ 16. März: Kein Visum ? keine Forschungsreise 17. März: Ruhe vor dem Strum 18. März: Von Unterwasserrobotern und Korallen 19. März: Jagd nach Aerosolen 20. März: Achtung, Rutschgefahr! 21. März: Endlich im Arbeitsgebiet 22. März: Daten sammeln auf rauer See 23. bis 25. März: Reiche Ausbeute vor Yucatan 26. März: Vielfältige Unterwasserwelt vor Florida 27. März: Tückischer Sand 28. März: Den Meeresboden durchleuchten 29. März: Oasen in der Wüste 30. März: Ein Freund für den ROV 31. März: Bahamas voraus 01. April: Im Golfstrom 02. April: Die erste Banane 03. April: Der Korallenfriedhof 04. April: Mount Gay 05. April: Zwei Berge und ein Blitz 06. April: Nordwärts 07. April: Abschied Mehr über die Forschungsexpedition der Maria S. Merian erfahren Sie unter www.marum.de .
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Mei|er  〈m. 3〉 1 〈im MA〉 vom Grundherrn eingesetzter Gutsverwalter 2 〈später〉 Pächter eines Landgutes … mehr

Po|ly|syn|de|ton  〈n.; –s, –de|ta; Sprachw.〉 durch Bindewörter verbundene Wortreihe, z. B. und es wallet und siedet und brauset und zischt (Schiller, ”Der Taucher“); Ggs Asyndeton … mehr

de|bug|gen  〈[di:bg–] V. t. u. V. i.; hat; IT〉 (in einem Programm) nach Fehlern suchen u. sie beseitigen ● eine Software ~ [engl.]

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige