Dieses Problem hatte auch Folke Mitzlaff von der Universität Kassel kurz vor der Geburt seines ersten Kindes. Hilfe fand er im eigenen Forschungsgebiet, der Wissensverarbeitung. Gemeinsam mit seinem Kollegen entwickelte er eine Datenbank, die Namenssuchenden bei der Wahl helfen soll.
Das Ergebnis ist die Plattform www.nameling.net. Sie vereint Informationen und Beziehungen über Namen, die in Wikipedia und auf Twitter erwähnt werden. So zeigt sie an, wie häufig ein Name ist, und ordnet ihn Kategorien zu. Gefällt einem Nutzer zum Beispiel der Vorname ?Heike?, schlägt ihm nameling.net weitere norddeutsche Mädchennamen vor.
In Zukunft wollen die Wissenschaftler die Kategorien noch ausweiten: ?Mit zunehmender Nutzung können wir noch aktuellere Empfehlungen anbieten?, erklärt Studienleiter Gerd Stumme. ?Jeder kennt die Verkaufsempfehlungen von führenden Online-Händlern wie 84 Prozent der Kunden, die dieses Produkt gekauft haben, haben auch jenes gekauft.? Übertragen auf Nameling hieße das beispielsweise: 84 Prozent der Nutzer, denen Greta gefällt, gefällt auch Frieda.
Außerdem hofft Stumme, künftig lokale Vorlieben erkennen zu können. Das würde es nicht nur Eltern erleichtern, gängige Namen zu finden oder gezielt zu vermeiden, sondern auch Sozialwissenschaftlern, die Verbreitung und Menge verfügbarer Namen genauer zu beleuchten.